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: Rosinen im Weltall, geschenkt

100 WissenschaftlerInnen bekommen in Bremen einen neuen Arbeitsplatz. Das ist schön. Rund 18 Millionen Euro kostet ihr neues Raumfahrtinstitut im Jahr, ein Neubau am Fallturm schlägt mit weiteren zehn Millionen Euro zu Buche. „Ein Geschenk des Steuerzahlers“, wie Siegmund Wittig vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt es gestern formulierte. Doch warum gibt‘s das Institut eigentlich geschenkt?

Kommentar von Jan Zier

Nun soll hier nicht die Raumfahrt in Frage gestellt werden. Etwa durch die Frage, wie dringend ein Antrieb vonnöten ist, der uns bis zum Mars fliegt. Allein handelt es sich hier im Wesentlichen um industrienahe Forschung. Und die sollte auch wesentlich von ihren Nutznießern finanziert werden, in diesem Falle also beispielsweise den hier ansässigen Raumfahrt-Firmen EADS und OHB.

Wittig versprach denn auch, man werde versuchen, „erhebliche“ Drittmittel einzuwerben. Man „erwarte“, dass auch die einschlägige Industrie sich engagiere. Klare Zusagen hören sich anders an. Die Basisfinanzierung des Instituts wird jenen, die am meisten von ihm profitieren, völlig erspart.

Was bleibt, ist Rosinenpickerei. Was sich rentiert, bezahlt die Industrie mit. Vielleicht. Und alles andere? Ist ja geschenkt.