Der Bezirk Mitte

Der Großbezirk Mitte setzt sich zusammen aus den Altbezirken Mitte, Tiergarten und Wedding. Auf einer Fläche von 3.947 Hektar leben laut statistischem Landesamt etwa 320.000 Menschen. Mitte ist somit nach Pankow und Tempelhof-Schöneberg der Bezirk mit den meisten EinwohnerInnen. Davon stammen 27,7 Prozent aus dem Ausland, vier von zehn SchülerInnen haben Migrationshintergrund.

Eigentlich müsste Mitte fest in der Hand der Sozialdemokraten sein – schließlich sind Wedding und Tiergarten traditionell rote Hochburgen. Doch die Fusion mit dem Ostbezirk Mitte brachte alles durcheinander: Es gibt in Berlin kaum eine Gegend, die in den vergangenen Jahren einen größeren Strukturwandel durchgemacht hat: In die vielen sanierten Altbauten ist eine zahlungskräftige Klientel gezogen. Davon profitieren vor allem die Grünen und die FDP. Die Plattenbauten im Wahlkreis Mitte Süd bleiben hingegen fest in der Hand der Linkspartei.

Bei der letzten Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) 2001 stellte die SPD mit 19 Sitzen die größte Fraktion. An zweiter Stelle kam die CDU mit 14 Sitzen, die damalige PDS bekam 10, die Grünen 8 und die FDP 4 Sitze. Das Bürgermeisteramt ging dennoch nicht an die SPD. In den Verhandlungen mit den Grünen zeigten sich die SozialdemokratInnen unbeweglich und verloren nicht nur den Kampf um den Posten des Bürgermeisters, sondern auch um den des einflussreichen Baustadtrates. Letzterer ging an die Grüne Dorothee Dubrau. Sie tritt nach mehr als 15 Jahren in der Kommunalpolitik bei diesen Wahlen nicht mehr an. FLEE