win win out
: Ende einer guten Idee

Es war einmal eine Gute Idee. Studierende, die nach Bremen kommen, sollten mit einem „Begrüßungsgeld“ von 150 Euro motiviert werden, sich auch in Bremen mit erstem Wohnsitz anzumelden. Diese Regelung läuft jetzt aus – völlig ohne Grund.

Kommentar von Klaus Wolschner

Es war ein win-win-Zustand wie aus dem Lehrbuch zur Unternehmensführung. Die Studierenden bekommen Bares auf die Hand, die Hochschule, die ihre Studierenden zur Ummeldung anhalten soll, bekommt ihren Scheck, und am meisten verdient daran der Finanzsenator. Wie im wirklichen Leben hat das Innenressort eine kleine Gemeinheit eingebaut und die anständigen Studenten, die sich ohne Kenntnis dieser Bakschisch-Regelung einfach so auf ihrem zuständigen Meldeamt ummeldeten, nicht aufgeklärt. Aber solche Fiesigkeiten gibt es auch bei anderen win-win-Situationen – die unanständig gesparten 250 Euro blieben beim Finanzsenator. Gezahlt hat allerdings – dieser win-win-Schönheitsdefekt muss in Bremen aber niemanden grämen – der Rest der Republik.

Das Studiengebühren-Gesetz war kein Grund, diese kluge Regelung aufzugeben. Dass es vor Gericht Bestand haben würde, konnte niemand erwarten. Und selbst wenn – die alte Regelung wäre mit einem Federstrich wieder einzuführen.