Der kleinste Zoo im Norden

Bremerhavens „Zoo am Meer“ hält, was der Name verspricht: Von der Kaffeeterrasse aus kann man Tiere, spielende Kinder und die Nordsee auf einmal im Blick behalten. Am vorigen Montag kam der einemillionste Besucher seit der Wiedereröffnung nach umfangreicher Renovierung im März 2004. Gleichwohl bangt Zoodirektorin Heike Kück für dieses Jahr noch um die Zahlen: Das schlechte Wetter im Frühjahr habe auch in ihrem Betrieb dazu geführt, dass im März 20.000 Besucher weniger kamen als im Vorjahr.

Dabei ist schlechtes Wetter der einzige Grund, den Zoo zu meiden. Kein Gitterstab versperrt in Bremerhaven die Sicht, stattdessen bieten Glasscheiben zum Teil ungewöhnliche Einblicke. So kann man den Eisbären beim Tauchen zusehen oder einem neugierigen Basstölpel in die Augen blicken.

Die meisten Tierarten sind in nordischen Gefilden zu Hause: Es gibt Polarfüchse, Seebären und Seelöwen, Schnee-Eulen und – natürlich – die Humboldt-Pinguine, die zum Teil in schwulen Partnerschaften leben. Deren vermeintliche Zwangsheterosexualisierung fand im vergangenen Jahr ein weltweites Medienecho. Dabei hatte Zoodirektorin Kück nur eine etwas flott formulierte Pressemitteilung verschickt, in der sie den Ankauf von schwedischen Pinguin-Damen angekündigt hatte. Die, so der mittlerweile für gescheitert erklärte Plan, sollten die Pingu-Jungs zu Heterosex verleiten und den Nachwuchs sichern. eib