Bankenaufsicht nervt Haspa

MEHRKOSTEN Hamburger Sparkasse hat strengere Auflagen und höhere Kosten und baut Personal ab

Die Haspa hat die Zahl der Beschäftigten um rund 150 auf 5.500 weiter reduziert

Auf die Hamburger Sparkasse (Haspa) kommen erhebliche Mehrkosten zu, weil sie künftig der Aufsicht durch die Europäische Zentralbank (EZB) unterliegt. „Schon jetzt beschäftigen sich 20 bis 30 Mitarbeiter ausschließlich mit den Anforderungen der EZB“, sagte Haspa-Chef Harald Vogelsang am Montag in Hamburg. Dazu kommen externe Experten. Die Mehrkosten lägen bei zehn bis 20 Millionen Euro. Sie könnten aber noch höher ausfallen, falls die Informationstechnik der Haspa angepasst werden müsse.

Die Haspa fällt als lokale Sparkasse unter die EZB-Aufsicht, weil ihre Bilanzsumme mit mehr als 40 Milliarden Euro deutlich über dem festgelegten Grenzwert von 30 Milliarden Euro liegt. „Wir müssen somit die gleichen Daten liefern wie zum Beispiel der Deutsche-Bank-Konzern, die wir aber zum Teil gar nicht vorliegen haben“, sagte Vogelsang. „Die Abfragen passen nicht so richtig zu uns.“ Die Haspa ist keine Aktiengesellschaft, sondern eine selbstständige Sparkasse in einer Sonderrechtsform. Vogelsang hofft nun, die Berichtspflichten für die Haspa etwas abmildern zu können.

Vor dem Hintergrund der schwierigeren Rahmenbedingungen hat die Haspa die Zahl der Beschäftigten um rund 150 auf 5.500 weiter reduziert, nachdem sie zuvor bereits kontinuierlich Personal aufgebaut hatte. Das Institut ist mit mehr als 200 Zweigstellen in Hamburg und Umgebung der Marktführer in der Hansestadt bei Privatkunden und Mittelstand. Sie führt mehr als 1,38 Millionen Girokonten. Im vergangenen Jahr hat die Haspa mit einem Gewinn von 75 Millionen Euro den Vorjahreswert erreicht.  (dpa)