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Saubere Stadtwerke

EMISSIONEN Als erster Energieversorger bekommt das Göttinger Unternehmen ein Klimaschutzsiegel

„Nun wissen wir, was wir an Treibhausgasen produzieren“

GERD RAPPENECKER, STADTWERKE

Große Auszeichnung für ein kleines Unternehmen: Die Göttinger Stadtwerke haben als erster deutscher Energieversorger das „Stop Climate Change (Stopp Klimawandel)“-Zertifikat SCC erhalten. Dafür hatten sie in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen den eigenen „Kohlendioxid-Fußabdruck“ ermittelt.

Konkret untersuchten sie sämtliche Treibhausgas-Emissionen, die durch das Unternehmen und seine knapp 150 Mitarbeiter verursacht werden. Dabei wurden nicht nur der Eigenverbrauch an Strom und Wärme, sondern auch die Fahrten der Beschäftigten zwischen Wohnort und Arbeit berücksichtigt. Nach monatelanger Kleinarbeit lag Ende 2013 das Ergebnis vor: Die Göttinger Stadtwerke sind jährlich für rund 2.100 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich. Zum Vergleich: Jeder Deutsche verursacht im Durchschnitt pro Jahr acht bis neun Tonnen CO2. Die Stadtwerke beliefern mehrere Zehntausend Haushalte in Göttingen mit Ökostrom aus Wasserkraft, Fernwärme, Erdgas und Trinkwasser.

„Die Zertifizierung ist für unser Unternehmen ein Meilenstein auf dem Weg in die Nachhaltigkeit“, sagt Stadtwerke-Vorstand Gerd Rappenecker. Es habe „sehr viel Aufwand bedeutet“, die eigenen Auswirkungen auf Natur und Umwelt zu ermitteln und zu berechnen. „Aber jetzt wissen wir, was die Firma an Treibhausgasen produziert und wir wollen diese durch unser aktives Handeln reduzieren.“ Es gehe jetzt darum, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Einsparpotenziale zu nutzen und die nicht zu vermeidenden Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Diese Emissionen sollen zudem durch die Unterstützung hochwertiger Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden.

„Stop Climate Change“ gibt es seit 2007, bislang erhielten rund ein Dutzend Unternehmen das Label. Die Verbraucherzentralen loben das System.  RP

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