Steinmeier nach Kabul

Außenminister informiert sich über Wiederaufbau in Afghanistan. 70 Taliban-Rebellen bei Gefechten getötet

BERLIN/KABUL afp ■ Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) ist gestern zu einer dreitägigen Reise nach Afghanistan aufgebrochen. Er wolle mit den afghanischen und internationalen Partnern vor Ort über den Stand des Wiederaufbaus und des Stabilisierungsprozesses beraten, teilte das Auswärtige Amt mit. Unter anderem wollte er Kabul und den Norden des Landes besuchen. Die Reise war wegen Sicherheitsbedenken zuvor nicht angekündigt worden. Der BamS sagte er, die Sicherheitslage in Afghanistan sei schwieriger geworden. Korruption und Drogenanbau seien Probleme, „derer wir noch nicht Herr geworden sind“, so Steinmeier weiter. Afghanistan bleibe einer der Schwerpunkte der deutschen Außenpolitik.

Bei einem Gefecht mit afghanischen und Nato-geführten Truppen sind im Süden Afghanistans mehr als 70 Taliban-Rebellen getötet worden. Dies sagte Bezirksgouverneur Niaz Mohammad Sarhadi gestern. Zahlreiche Taliban-Kämpfer hätten am späten Samstagabend einen Basar im Bezirk Pandschwaji in der südlichen Provinz Kandahar angegriffen. Nach Angaben eines Polizeivertreters wurden dabei vier afghanische Polizisten getötet und drei verletzt. Ein Sprecher der Nato-Schutztruppe Isaf bestätigte, dass Nato-Kräfte in das Gefecht verwickelt gewesen seien.

In Ostafghanistan sind am Samstag drei Soldaten der US-geführten Koalitionstruppen getötet worden. Der Angriff mutmaßlicher Taliban-Rebellen auf die Soldaten ereignete sich laut einem Militärsprecher in Kabul in der östlichen Provinz Kunar. Unter welchen Umständen die drei US-Soldaten getötet wurden, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.