Wirtschaftsprüfer kritisieren fehlende Daten

ADAC Hinweise auf weitere Manipulationen bei den Tests des Automobilclubs gibt es aber derzeit nicht

MÜNCHEN rtr | Nach der Fälschung der ADAC-Wahl zum „Lieblingsauto“ der Deutschen haben die von dem Autoclub beauftragten Prüfer in den übrigen Ranglisten keine Manipulationen gefunden. Allerdings monierte das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte am Dienstag in seinem Abschlussbericht einen Manipulationsversuch bei einem Test für Reiselimousinen und eine undurchsichtige Datenlage. Mitte Februar hatten die Prüfer nachgewiesen, dass die angeblich von den Lesern des Magazins ADAC Motorwelt gekürte Hitliste für den Preis „Gelber Engel“ fast zehn Jahre lang gefälscht worden war.

Der mittlerweile geschasste ADAC-Kommunikationschef habe einen Kollegen aus dem Ressort „Test & Technik“ gefragt, ob die Platzierung eines Fahrzeugs in der Testkategorie „Reiselimousine 2014“ vom zweiten auf den ersten Platz geändert werden könne. „Dieser Versuch der Manipulation wurde von dem ADAC-Mitarbeiter mit technischer Begründung und Hinweis auf bereits veröffentlichte Testberichte zurückgewiesen“, erklärte der Verband mit Berufung auf die Prüfer. Das habe eine Auswertung von E-Mails ergeben.

Transparenz fehlt

In den vergangenen zehn Jahren seien die Bewertungskriterien für einzelne Kategorien des „Gelben Engels“ mehrfach verändert worden. „Das mag gute Gründe gehabt haben, Transparenz und Konsistenz waren dadurch aber nicht immer gegeben“, erklärte Deloitte-Manager Frank Marzluf. Interne Entscheidungen seien nicht immer schriftlich festgehalten wurden, Daten nicht vollständig vorhanden.