Tausenden Haushalten wird die Heizung abgedreht

ENERGIE Besonders einkommensschwache Verbraucher leiden unter höheren Kosten

BERLIN taz | Die Kosten für Energie steigen in Deutschland deutlich schneller als die Löhne, was besonders Menschen mit geringem Einkommen trifft. Die Grünen haben das Phänomen der sogenannten Energiearmut jetzt in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung evaluiert.

Demnach gaben 2011 knapp 17 Prozent der Haushalte mehr als ein Zehntel ihres Einkommens für Strom und Heizung aus. Die Kosten dafür stiegen von 2002 bis 2013 im Schnitt um 43 Prozent, während die Löhne um nur 17 Prozent zunahmen. Besonders gravierend im Winter: Fast 40.000 Haushalten ist im Jahr 2012 das Gas abgedreht worden, ein Jahr zuvor waren es noch 33.600. Wie lange die Unterbrechungen dauerten, ist nicht bekannt. „Die Bundesregierung hat keine Gesamtstrategie, wie sie den extremen Preissteigerungen begegnen will“, sagt Bärbel Höhn, Energieexpertin der Grünen.

Die Partei versucht schon seit Längerem, in der Debatte um die Kosten der Energiewende darauf aufmerksam zu machen, dass Energie generell teurer wird. Weil besonders die Preise für Heizöl steigen, wollen die Grünen effizientere Heizungen und die Gebäudesanierung stärker fördern. IA