die taz-Empfehlung
: Laokoons Linien

Beginn und Ende, auf Kampnagel liegen sie dieser Tage nah beieinander. Heute startet dort das internationale Tanz- und Theaterfestival Laokoon, gleichzeitig beginnt damit die letzte Spielzeit unter der Kampnagel-Intendantin Gordana Vnuk. Und es wird das letzte Festival des Laokoon-Zyklus sein, wobei die heutige Eröffnungsveranstaltung zum Ausdruck eines über die Jahre entwickelten Gedankens wird.

Die Compagnie Cie 111 ist heute Abend im [k6] mit der ersten von insgesamt neun während des Laokoon-Festivals gezeigten Deutschlandpremieren auf der Bühne zu sehen. Das Thema des Werks „More or Less, Infinity“ ist die Linie, sowohl als geometrische Form als auch als Metapher für Zeit, Begrenzung und Unendlichkeit. Diese Arbeit schließt, nach den Gastspielen in Hamburg 2001 mit „IJK“ – einer Produktion über die geometrische Form des Würfels – und 2003 mit „Plan B“ – über den Begriff der Fläche (2003) – die Trilogie über den Raum ab.

Die sechs französischen Tanzakrobaten im Business-Outfit arbeiten gezielt mit Licht und Schatten, es gibt scheinbar losgelöste Körperteile und tanzende Stangen zu sehen – Zirkuskunst, Tanz, Theater, Video und Musik gehen eine Verbindung ein. Die Compagnie Cie 111 kommuniziert ihr visuelles Theater über die Körpersprache der Akteure. Beginn ist um 20 Uhr, die Karten kosten an der Abendkasse 27 bis 32 Euro (ermäßigt 12,50 Euro).

Nach der Aufführung gibt es die Möglichkeit zu einem Publikumsgespräch mit den Künstlern. Außerdem wird um 21 Uhr die Hamburger Soul-Combo Poistunes das Rahmenprogramm eröffnen. jh