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Integration oder Assimilation

betr.: „Die Freiheit, fremd zu sein“, taz vom 19. 8. 06

Ich finde es schade, dass hier die Begriffe Integration und Assimilation gleichgesetzt werden. Natürlich ist es absurd, jemandem, der sich in eine pluralistische Gesellschaft integrieren (oder meinetwegen auch desintegrieren) soll, vorzuschreiben, in welchen Teil davon, und wie genau. Der Einwanderer muss in seiner Besonderheit respektiert werden und muss diese auch bewahren dürfen – das bedeutet ja das Wort Integration, in Abgrenzung zur Assimilation.

Dennoch ist es problematisch, kein Integrationskonzept für Menschen zu haben, die aus einer nicht pluralistischen Gesellschaft stammen. Die Idee, dass die jeweils eigene Kultur nur eine von vielen ist, von der sich jeder andere nach Belieben desintegrieren darf, ist keineswegs selbstverständlich, und muss (auch gegenüber Mitgliedern der eigenen Gesellschaft) immer wieder verteidigt werden. Ebenso müssen die Anerkennung von Demokratie, Menschenrechten und Freiheit des Individuums aktiv verteidigt werden. Dies bei der Integration größerer Gruppen von Einwanderern aus Ländern mit nicht pluralistischem Hintergrund zu vernachlässigen, erscheint mir fahrlässig. Ob Politiker hier mit ihren Kommentaren, Fragebögen, „Sicherheits-“ und „Antiterrorpaketen“ sinnvolle Beiträge leisten, kann natürlich bezweifelt werden. GÖTZ LANGE, Essen

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