DIE KÄMPFENDEN PARTEIEN IN KINSHASA

Als Kongos Kriegsparteien 2003 Frieden schlossen und gemeinsam eine Allparteienregierung bildeten, wurde dem Präsidenten sowie jedem der vier Vizepräsidenten eine persönliche Garde in Kinshasa gewährt. Für die Vizepräsidenten wurde eine Obergrenze von 1.000 Mann vereinbart, für den Präsidenten eine Brigade, deren Größe nicht genauer ausgeführt wurde. So stellte Präsident Joseph Kabila die Präsidialgarde GSSP (Groupe Spéciale de la Sécurité Présidentielle) auf, die mittlerweile rund 15.000 Soldaten umfasst. Sie ist in Kinshasas Stadtbild sehr präsent. Vizepräsident und Exrebellenführer Jean-Pierre Bemba verfügt über mutmaßlich mehrere tausend bewaffnete Kämpfer nahe seiner Residenz im Stadtzentrum sowie in Maluku rund 50 Kilometer südöstlich von Kinshasa. Beide diese „Privatarmeen“ stehen außerhalb der Regierungsarmee FARDC und sind damit dem Waffenembargo unterworfen, das gegen alle irregulären bewaffneten Kräfte des Kongo gilt. Vor allem die GSSP ist allerdings in letzter Zeit kräftig aufgerüstet worden. D.J.