… DIETER HALLERVORDEN?
: Knete für sein Theater fordern

Der Schauspieler und Kabarettist Dieter Hallervorden (gerade 75 geworden), von allen nur „Didi“ genannt, hat mal wieder einen Scherz gemacht. Und der ist ausnahmsweise sogar zum Lachen. Der Scherz geht so: Ich mach’s ohne Geld, will aber Knete.

Seit genau einem Jahr ist Didi Direktor im Steglitzer Schlossparktheater. Es geht dort nicht ganz so gaga zu wie in seinen „Wühlmäusen“. Aber der Spielplan und die Akteure lassen es hin und wieder auch mal krachen. Ilja Richter gab „Die Socken Opus 124“, Femme fatale Ingrid van Bergen (Alter unklar, Dschungelcamp 2009, Geliebtenmord 1977) hievte Didi auf die Bretter. Aktuell sind Jürgen von der Lippe und Michael Schanze in Didis neuer Lachbude dran, die von Zeit zu Zeit auch Anspruchsvolles zu bieten hat. Doch, ehrlich!

Weniger okay ist, dass Didi jetzt das Land Berlin anzapfen möchte. Weil Touris à la Herrmann aus Dingsda und Hilde aus bei Lüdenscheid samt ein paar Berlinern wohl nicht ausreichen, das Haus zu stemmen, ruft der alte Slapsticker zum ersten Geburtstag seiner Bühne nach öffentlicher Knete: Wenn das private Renaissance-Theater institutionelle Förderung kriegt, will ich ebenso welche, so Ha-Ha-Logik.

Komisch daran ist eigentlich gar nichts, wäre das Schlossparktheater wirklich eine selbständige Kultureinrichtung. Ist es aber nicht. Didi erhielt 2008 die landeseigene Bühne vom Senat für fünf Jahre mietfrei. Mehr noch: Seit Beginn fließen happig Lotto-Gelder nach Steglitz. Zum Scherz wird das Ganze aber darum, hat Didi das Theater doch nur gegen sein Versprechen zugesprochen bekommen, das Haus und den Spielbetrieb zukünftig selbst zu finanzieren. Und zwar kompletto. Det war doch’n Gag, sagt Hallervorden jetzt. Nein, eine solche Nachforderung ist lächerlich. Und zwar kompletto. ROLA     Foto: ap