Walfanggegner verurteilt

TIERSCHUTZ Die Greenpeace-Aktivisten hatten mit ihrer Tat Beweismittel sicherstellen wollen

TOKIO dpa | In Japan sind zwei Greenpeace-Aktivisten wegen Diebstahls eines Kartons mit Walfleisch zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Nach Darstellung von Greenpeace hatten die beiden lediglich Beweismittel sichergestellt, um einen Skandal um Unterschlagung und Privatverkauf von Walfleisch durch die Besatzung der Walfangflotte aufzudecken. Das Gericht im nordjapanischen Aomori befand Junichi Sato und Toru Suzuki indes am Montag für schuldig, im April 2008 in den Lagerraum eines Versandunternehmens in Aomori eingedrungen zu sein und den 23 Kilogramm schweren Karton gestohlen zu haben.

„Es ist unglaublich, dass die von Greenpeace Japan vorgelegte Beweiskette von dem Gericht komplett ignoriert wurde“, kritisierte Thilo Maack, Walschutzexperte von Greenpeace. Zeugenaussagen, Videobeweise, wissentliche Meineide der Gegenseite sowie der Karton mit dem Walfleisch hätten nicht zur Verurteilung der für die Waljagd Verantwortlichen geführt. Sato und Suzuki, bekannt auch als „Tokyo Two“, hatten mit der Sicherstellung der Kiste Walfleisch nachweisen wollen, dass die Walfänger den Steuerzahler betrügen.