Das Mädchen der Atomlobby

ENERGIE Die von der Bundesregierung beschlossene Verlängerung der AKW-Laufzeiten schanzt den Atomkonzernen zusätzliche Milliardengewinne zu – je nach Berechnung insgesamt bis zu 68.000.000.000 Euro

DÜSSELDORF rtr/taz | Mindestens zwölf Jahre längere Laufzeiten, keine konkreten Auflagen zur Sicherheit, drei Viertel des Gewinns in die eigene Tasche: Die Beschlüsse der Bundesregierung zugunsten einer Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke finden bei den Energieriesen Eon, EnBW und Vattenfall Beifall. Die Bundesregierung mache deutlich, dass die Kernkraft noch länger gebraucht werde, freute sich gestern Eon-Chef Johannes Teyssen. Eon begrüße dies. Vattenfall-Europe-Chef Tuomo Hatakka erklärte, der Beitrag der Atomkraft zur Versorgungssicherheit sei nun für weitere Jahre gesichert.

Allerdings gebe es keine „technische Rechtfertigung“ dafür, dass die schwarz-gelbe Koalition verschiedene Laufzeiten für ältere und jüngere Meiler beschlossen habe, erklärte Teyssen. Die Aktien der Energieriesen legten am Tag nach der Energieentscheidung deutlich zu.

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