Betr.: kinotaz nord

A

Ab durch die Hecke USA 2005, R: Karey Kirkpatrick, Tim Johnson

„‘Ab durch die Hecke‘ handelt vom bösen Erwachen aus dem Winterschlaf. Einige Waldtiere stellen im Frühjahr entsetzt fest, dass ihr Lebensraum weitgehend einer Neubausiedlung gewichen ist. Sie sehen sich gezwungen, mit Guerillataktik gegen die fiesen Menschen zu kämpfen. Der überaus launige Animationsfilm von Tim Johnson und Karey Kirkpatrick macht sich lustvoll und einfallsreich über die amerikanische Wohlstandsgesellschaft her und feiert alles, was wild ist.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

A Brokedown Melody USA 2004, R: Chris Malloy

“Hawaii, Tahiti, Indonesien, Jamaika, Mexiko bis nach Südamerika – schon der heutige Auftaktfilm „A Brokedown Melody“ nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise zu den spektakulärsten Revieren des Big-Wave-Surfens. Regisseur Chris Malloy kombiniert mit Musik, Bildern und ausgewählten Kommentaren Surf-Action von Kelly Slater, Tom Curren, Gerry Lopez und Jack Johnson, selbst ein erfolgreicher Surffilmacher.“ ( Hamburger Abendblatt) H

Adams Äpfel Dänemark 2005, R: Anders Thomas Jensen, D: Ulrich Thomsen, Mads Mikkelsen

„Ivan ist Landpfarrer in einem kleinen dänischen Kaff. Er ist der überzeugte Gutmensch und betreut immer wieder Schwerverbrecher zur Resozialisierung in seiner Kirche. Dazu gesellt sich Adam, ein überzeugter Neonazi. Alle Zöglinge müssen sich einer besonderen Aufgabe stellen. Adam entschließt sich von dem im Garten stehenden Apfelbaum einen Kuchen zu backen. Doch das ist gar nicht so einfach. Hervorragende Charaktere in einer Mischung aus Action und schwarzem Humor. Eine bitterbös erzählte Fabel um den religiösen Glauben. Wobei Jensen meint, dass Fabeln interessanter sind als die wirkliche Welt. Selbst von den dänischen Pastoren gab es einen Preis. Wer diese Art von Filme mag ist gut unterhalten.“ (kinokai) HB, HH

Am wilden Fluss USA 1994, R: Curtis Hanson, D: Meryl Streep, Kevin Bacon

Meryl Streep scheint inzwischen alles andere egal zu sein, wenn sie nur wieder eine starke Frau spielen darf. In diesem Actionfilm von einem der Fließbänder Hollywoods ist sie eine erfahrende Bootsführerin, die Mann und Kind auf einer Wildwasserfahrt vor zwei bösen Gangstern beschützen muß. In ihrem Vertrag steht bestimmt eine Extraklausel, die ihr zusichert, daß sie für jeden Sprung ins kalte Wasser einen von jenen großartigen Monologen mit viel Nahaufnahmen absondern darf, nach denen sich die Schauspieler ja bekanntlich alle Finger lecken. So wird in diesem Film eindeutig zuviel geredet und gerudert. Aber zum Finale sieht man immerhin mal Frau Streep mit einem Revolver in der Hand. (hip) HH

Apocalypse Now Redux USA 2001, R: Francis Ford Coppola, D: Martin Sheen, Marlon Brando / Originalfassung mit Untertiteln

“Coppollas um massive 49 Minuten erweiterte Neufassung der berühmten Vietnamkriegs-Phantasmagorie erhöht Plastizität und Detailreichtum der Inszenierung noch, hält aber am Labyrinthischen, Fragmentarischen fest.“ (tip) HH

B

Bandidas USA/Frankreich 2006, R: Espen Sandberg, Joachim Roenning, D: Salma Hayek, Penélope Cruz

„Der erste gemeinsame Film der langjährigen Freundinnen Salma Hayek und Penélope Cruz ist eine Actionkomödie über eine reiche und eine arme Mexikanerin, die als Bankräuberinnen Gemeinsamkeiten entdecken, die auf Slapstick, Turbulenz sowie auf die natürlichen Schauwerte Mexikos und der beiden Stars setzt. Für Drehbuch und Produktion zeichnet Frankreichs Workaholic Luc Besson verantwortlich, der mit seiner Company neben diesem Film gut zehn weitere Projekte im Jahr 2006 realisierte.“ (Blickpunkt:Film) HH

The Big Lebowski USA 1998, R: Joel Coen, D: Jeff Bridges, John Goodman

Oblomov trifft Marlowe und man muss schon die irrwitzige Fantasie der Coen-Brothers haben, um den größten Faulpelz der Literaturgeschichte mit Raymond Chandlers gebrochen romantischen Privatdetektiv in einer Figur zu vereinen. Jeff Lebowski ist „der trägste Mensch von Los Angeles“: Der ewige Hippie schlürft ständig bekifft und in Boxershorts durch den Film. Ausgerechnet dieser Antiheld wird nun in eine äußerst komplizierte Entführungsgeschichte verwickelt, bei der die Konventionen des Detektivfilms mit schönstem Übermut ad absurdum geführt werden. (hip) HH

Born To Fight Thailand 2004, R: Panna Rittkrai, D: Noppol Gomarachun, Suntisuk Phromsiri

„Um ihren Anführer aus dem Knast zu pressen, richtet eine militante Gangsterbande in einem Dorf ein Massaker an und nimmt die Überlebenden – darunter eine Sportlermannschaft und der Elite-Cop Daew – als Geiseln. Bis sich die Gefangenen zusammenrotten und ihren schwer bewaffneten Peinigern mit Holzpfählen und fliegenden Handkanten entgegentreten. Brutalo-Spektakel im Fahrwasser des letztjährigen Thai-Hits ‚Ong-bak‘, dessen 45-minütiger (!) Showdown mit unspektakulären Kampfeinlagen und einfallslosen Dauerexplosionen langweilt.“ (Cinema) HH

Die Bremer Stadtmusikanten Deutschland 1959, R: Rainer Geis, D: Peter Thom, Max Bössl

Versuch eines komödiantischen Märchenfilms, in dem Esel, Hund, Katze und Hahn durch gesichts- und ausdruckslose Darsteller in Tiermasken ersetzt werden. Die Poesie der Vorlage geht dem Film völlig ab.“ (Lexikon des internatinalen Films) HB

C

Die Chaoscamper USA/Deutschland 2006, R: Barry Sonnenfeld, D: Robin Williams, Cheryl Hines

„Der gestresste Familienvater Bob macht mit seinen Lieben einen Ausflug in die Rokky Mountains. Pannen am laufenden Band sind bei der Fahrt mit dem Wohnmobil natürlich programmiert. Aus einem zutiefst banalen Drehbuch einen durchaus vergnüglichen Film zu machen, das zeichnet einen guten Regisseur aus. Barry Sonnenfeld gelang dieses relative Kunststück nun bei ‚Die Chaoscamper‘. Trotz Überraschungsarmut und arg sülzigem Finale schneidet diese Wohnmobil-Odyssee in der langen Liste aller Comedy-Roadmovies also überdurchschnittlich gut ab.“ (Cinema) H, HB

D

Dave Chappelle‘s Block Party USA 2004, R: Michel Gondry / Originalfassung mit Untertiteln

„Der amerikanische Comedy-Star Dave Chappelle feiert in Brooklyn eine Block Party und lädt sowohl Anwohner als auch musikalische Top-Stars wie Kanye West, Mos Def und Erykah Badu ein. Der Film verfolgt die Vorbereitungen der Party als auch die Partie selbst, die am Samstag Nachmittag losgeht und in erst in den frühen Morgenstunden endet. Bei seiner Block-Party vereint Dave Chappelle Musikgrößen, Fans und eine große Brooklyner Nachbarschaft zu einem der größten Hip-Hop Festivals aller Zeiten. Gepaart mit dem komödiantisch-charmanten Wesen Chappelles, wird die durchaus auch sozialkritische Dokumentation zu einem sehenswerten Vergnügen.“ (moviemaze) HH

The Da Vinci Code – Sakrileg USA 2006, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Ian McKellen

„Dass es in ‚Sakrileg‘ um Dinge geht, die die Grundfeste des Christentums erschüttern könnten, ist stark übertrieben. Die Kritik an der männerbestimmten christlichen Kirche, die das Weibliche unterdrückt, ist nicht nur vergleichsweise alt, sondern auch so oberflächlich gehalten, dass sich niemand beleidigt fühlen muss, der es nicht darauf anlegt. Ron Howards Filmversion ist darin vollkommen werktreu: Es wird bedeutungsvoll geraunt, aber wenig offensiv präsentiert. Browns kunstlose Schreibe reiht endlos Sätze in direkter Rede aneinander. Drehbuchautorin Akiva Goldsman hat von diesen Dialogen erstaunlich viel übernommen und ‚Sakrileg‘ damit zu einem ungeheuer geschwätzigen Film gemacht, der unfreiwilliger Weise die großen Schwächen der Vorlage mehr betont als verdeckt.“ (epd-film) H, HB, HH, Hl, Ol

Diese Fotografin heißt Leonore Mau Deutschland 2005, R: Nathalie David

„Ein Porträt der gerade 90 Jahre alt gewordenen Lebensgefährtin des verstorbenen homosexuellen Hubert Fichte, deren Fotografien auch heute noch das ungebrochene Interesse wecken.“ (Kommunalkino) HB

Dilwale Dulhania Le Jayenge Indien 1995, R: Aditya Chopra, D: Shah Rukh Khan, Kajol 7 Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Bevor die in London aufgewachsene Simran nach Indien reist, um dort den Mann zu heiraten, den ihr Vater ausgesucht hat, darf sie noch mit einer Freundin auf Interrailtour gehen. Auf ihrer Reise durch Europa lernt Simran den charmanten Raj kennen, und die beiden verlieben sich ineinander. Doch da sie ihre Gefühle voreinander verstecken, fährt Simran trotzdem zur Hochzeit nach Indien. Raj reist ihr nach und schleicht sich als Freund bei Simrans künftigem Mann ein. »Dilwale« gilt unumstritten als Meilenstein indischer Film- und Kulturgeschichte: Singende und tanzende Inder in Schweizer Bergkulisse, wunderbare Musik und das Traumpaar Khan und Kajol zum ersten Mal zusammen vor der Kamera. Die Komödie war und ist ein enormer Erfolg und für alle „Nochnicht Bollywoodfans“ ein wunderbarer Einstieg in das Genre.“ (Kommunalkino) HB

E

Ein Fluss namens Titash Indien1973, R: Ritwik Ghatak, D: Rosy Samad, Kabari Choudhury/ Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Ein Meistwerk des indischen Kinos. Der Fluss Titash erzählt im Rhythmus von Ebbe und Flut vom Verschwinden einer Fischerkommune Anfang der 1940er-Jahre, in deren Zentrum zwei Frauenschicksale stehen. Die eine wird nach der Hochzeit und der Geburt ihres Kindes von Flusspiraten entführt, die andere zieht den Waisen auf und verliert ihn, so wie der Fluss sein Wasser.“ (Metropolis) HH

Ein perfekter Platz (Fauteuils d‘ Orchestre) Frankreich 2006, R: Danièle Thompson, D: Cécile de France, Valérie Lemercier / Originalfassung mit Untertiteln

„Leichthändig erzählte Komödie aus dem Pariser Künstlermilieu über Menschen, die ihr Leben neu ausrichten wollen. Die dritte Regiearbeit der renommierten Drehbuchautorin Danièle Thompson vereint ein französisches Starensemble mehrerer Generationen für eine leichte Komödie, die sich eher boulevardesk als bissig gibt. Auch wenn die Figuren wie auch die entwickelte Geschichte unter ihren Möglichkeiten etwas harmlos bleiben, ist der Sympathiefaktor dieser Komödie neben den Darstellern ihr wichtigstes Attribut.“ (Blickpunkt:Film) H

Emmas Glück Deutschland 2005, R: Sven Taddicken, D: Jördis Triebe, Jürgen Vogel

„„Emmas Glück“ erzählt von der zärtlichsten Halsabschneiderin des Kinos. Die Bäuerin Emma (Jördis Triebel) lebt allein unter Schweinen und weiß sie sanft zu töten. Sie küsst und herzt die Tiere, bevor sie ihnen das Messer an die Kehle setzt. Als es einen Autoverkäufer (Jürgen Vogel) auf Emmas Hof verschlägt, beginnt eine bezaubernde Geschichte über Männer, Schweine, die große Liebe und den Weg allen Fleisches. Basierend auf Claudia Schreibers Roman ist Regisseur Sven Taddicken mit zwei großartig harmonierenden Hauptdarstellern ein ebenso schwungvoller wie bewegender Film gelungen. (Der Spiegel) H, HB, HH, Hl, KI, OL

Esmas Geheimnis – Grbavica Österreich/Deutschland 2006, R: Jasmila Zbanic, D: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic

„Mit ihrem Debüt ist der bosnischen Filmemacherin Jasmila Zbanic ein eindrückliches politisches Melodram gelungen, das den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 2006 gewann. Mit den Mitteln eines psychologischen Familiendramas erzählt „Esmas Geheimnis“ von einer verdrängten Wirklichkeit. Esma lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara allein und verheimlicht, dass ihr Kind bei einer der Vergewaltigungen gezeugt wurde, die sie als Gefangene in einem serbischen Konzentrationslager erlebte. Der Konflikt spitzt sich zu, als Sara auf Klassenfahrt gehen will und für eine Ermäßigung eine Bestätigung über den Märtyrer-Tod ihres vermeintlichen Heldenvaters braucht.“ (tip) HH

F

The Fast and the Furious: Tokyo Drift USA 2006, R: Justin Lin, D: Lucas Black, Lil‘ Bow Wow

„Weil er bei illegalen Autorennen in Kalifornien mitmischt, wird Hitzkopf Sean zu seinem Vater nach Japan geschickt. Doch auch dort lässt er den Fuß nicht vom Gaspedal und legt sich mit dem König der Drift-Szene von Tokio an. Und der steht mit der gefürchteten Yakuza in Verbindung. Nicht von ungefähr nennt man das Genre in den USA auch ‚Car Porn‘ (Auto-Porno). So gesehen ist der Film mit seinen getunten Sushi-Bombern, halsbrecherischen Drifts und hohem Testosteron-Anteil flotter Turbosex für echte Kerle. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ (Cinema) H, HB, HH, Hl, KI

Fellinis La Strada Italien 1954, R: Federico Fellini, D: Anthony Quinn, Giulietta Masina

“Guilietta Masina ist die heimatlose Gelsomina (Seele, Unschuld, Geist, Träume); Anthony Quinn ist der starke Kerl Zampano (brutale physische Kraft, Mensch als Tier), und Richard Basehart ist ein Künstler/Narr (Gemüt). Obwohl der Hintergrund des Films eine neorealistische Armut ist, wird er durch die Romantik der Konzeption verwandelt.“ (Pauline Kael) HH

Französisch für Anfänger Deutschland/Frankreich 2006, R: Christian Ditter, D: François Göske, Paula Schramm

„Im Normalfall muss man selbst ein Teenager sein, um Teenie-Komödien zu mögen. Diese deutsch-französische Co-Produktion funktioniert jedoch altersunabhängig, weil sie mehr als nur plumpe Klischees zu bieten hat. Mit ausgelassener Klassenreise-Stimmung und Hang zu kulturellen Missverständnissen trifft sie meist den richtigen, amüsanten Ton. Vor allem Hauptdarsteller François Göske erweist sich als komisches Talent, wenn er unbeholfen Französisch radebrecht oder glaubt, seine Gastfamilie wünsche, dass er sein Frühstücksmüsli mit Rotwein zu sich nimmt.“ (Cinema) H

Der freie Wille Deutschland 2006, R: Matthias Glasner, D: Jürgen Vogel, Sabine Timoteo

„Eine neunjährige Haftstrafe hat Theo wegen Vergewaltigung verbüßt. Wieder auf freiem Fuß wartet ein Leben in absoluter Unsicherheit auf ihn. Er lernt die 27-jährige Nettie kennen, die ihr ganzes Leben lang von ihrem Vater missbraucht wurde. Obwohl ihre Beziehung von Anfang an unter keinem guten Stern steht, geben sie ihrer langsam aufkeimenden Liebe eine Chance. Zehn Jahre nach ihrer ersten gemeinsamen Arbeit, „Sexy Sadie“, begeben sich Regisseur Matthias Glasner und Schauspieler Jürgen Vogel erneut auf eine filmische Reise, in der sie einen Blick in die Abgründe verletzter Seelen werfen. Chronologisch gedreht, ist „Der freie Wille“ ein Film von schmerzhafter Intensität, der seinen Weg konsequent zu Ende geht und allen Beteiligten dabei das Letzte abverlangt. Ein Seelenstriptease, der auch deshalb harter Tobak ist, weil sich die Filmemacher weigern, den Zuschauer an der Hand zu nehmen.“ (Blickpunkt:Film)H, HB, HH

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

“Frida“ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) HH

Frida Kahlo – Es lebe das Leben Mexiko 1984, R: Paul Leduc, D: Ofelia Medina, Juan José Gurrola / Originalfassung mit Untertiteln

“Lebensmomente der von einem schweren Schicksal gezeichneten mexikanischen Malerin Frida Kahlo, dargestellt in enger Verflechtung mit ihrem malerischen Werk, das ein Spiegelbildihres eigenen Lebens ist. Eine hochartifizielle Filmkompositionvon anstrengend-intensiver Bildkraft, die zu einer faszinierenden Ästhetik verdichtet wurde.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Friends with Money USA 2006, R: Nicole Holofcener, D: Jennifer Aniston, Frances McDormand

„Scharfzüngige Komödie über vier wohlhabende Freundinnen in Los Angeles, von denen jede ihre persönlichen Krisen zu meistern hat. Nicole Holofceners (“Walking and Talking“) erster Film seit fünf Jahren eröffnete das Sundance Film Festival 2006 und ist einmal mehr ein humorvoll beobachtetes Frauenporträt, das sich durch Spitzzüngigkeit und ausgezeichnete Darstellerleistungen auszeichnet. Obwohl vor allem Frances McDormand und Catherine Keener zu brillieren wissen und auch Jennifer Aniston eine gute Figur abgibt, fällt zum wiederholten Male Holofceners Angewohnheit auf, die Motivation und Psychologie ihrer Figuren etwas zu sehr im Dunkeln zu lassen.“ (Blickpunkt:Film) HB, HH, Hl

Für immer und dich Deutschland 2006, R: Elser Maxwell

„Erinnerungen an Rio Reiser. Ein Themenabend im Kino – das ist doch mal was Neues. Doch was bleibt übrig, da das Fernsehen den 10. Todestag des charismatischen Künstlers ohnehin übergeht. Elser Maxwell, ein enger Freund Reisers und langjähriger Wegbegleiter, schuf diesen außergewöhnlichen Film, der sich nicht als nostalgischer Rückblick, sondern als Hommage versteht. Sicher, es gibt die alten Aufnahmen, bisweilen sogar aus einem Super-8-Archiv. Vor allem aber basiert die Dokumentation auf den Lesungen aus zwei Büchern, die sich auf unterschiedliche, aber jeweils authentische Art und Weise Rio Reiser und seiner Zeit nähern. Ein Film also für Fans, aber nicht nur für sie. Sondern für all jene, die mehr erfahren wollen über Emotionen von einst, die bis heute zu berühren verstehen. Und über einen Künstler, über den Herbert Grönemeyer mal formulierte, er sei „der einzige deutsche Sänger, den ich je bewundert habe“.“ (Fränkischer Tag) OL

G

Garfield 2 – Faulheit verpflichtet USA 2006, R: Tim Hill, D: Breckin Meyer, Jennifer Love Hewitt

„In London wird Kater Garfield mit einer ‚Aristocat‘ verwechselt und macht sich in deren Schloss breit. Damit ruft er jedoch einen fiesen Lord auf den Plan, der es auf das Familienerbe abgesehen hat und das Fellknäuel aus dem Weg schaffen will. ‚Dieser Film ist so schlecht, dass nicht mal die Tierschützer von PETA etwas dagegen hätten, wenn man Garfield ein Loch in den Pelz brennen würde‘, schrieb die US-Presse. Gemein, aber treffend. Denn 80 Minuten Katzenjammer belegen, dass die Hollywood- Studios nicht unbedingt aus ihren Fehlern lernen: Schon Teil 1 war so erbaulich wie eine Katzenhaar-Allergie. Zum Fell-Raufen miese CGI-Effekte und hilflos grimassierende Schauspieler machen das heillose Debakel, bei dem sogar Kids die Krallen ausfahren dürften, perfekt.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Fatih Akin erzählt frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischer Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. (hip) HH

Geheime Staatsaffären Frankreich/ Deutschland 2006, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert, François Berléand

„Eine Untersuchungsrichterin bringt mit dem Instinkt einer Jägerin und geradezu stählernem Charme in genüsslich zelebrierten Verhörsitzungen korrupte Top-Manager erst aus der Fassung und anschließend zur Strecke. Sarkastisch deckt sie den Amtsmissbrauch der Drahtzieher eines Großkonzerns auf, nicht ohne die Männer im grauen Flanell auf der anderen Seite ihres Schreibtisches noch ein wenig zu quälen. ‚Geheime Staatsaffären‘ ist eine Komödie der Macht: inszeniert (und orchestriert) mit typisch Chabrol’schem Witz, jener eigensinnigen Mischung aus Subtilität und Albernheit.“ (tip) HB, HH

Ghetto Deutschland/Litauen 2005, R: Audrius Juzenas, D: Heino Ferch, Erika Marozsán, Sebastian Hülk

“Vilna 1941: Der junge deutsche Kommandant des Ghettos Kittel ist so von der schönen, jüdischen Sängerin Haya beeindruckt, dass er sie singen lässt, statt sie zu töten. Wegen ihr befiehlt er auch, das alte Theater wieder zu bespielen. Der junge, litauische Regisseur Audrius Juzenas legt bei seiner berührenden Adaption des auf Tatsachen basierenden, gleichnamigen Theaterstücks von Joshua Sobol über den Überlebenskampf der litauischen Juden viel Wert auf Authentizität. So drehte er die internationale Koproduktion an Originalschauplätzen.“ (Blickpunkt:Film) HN

The Giant Buddhas Schweiz 2005, R: Christian Frei

„Auf dem Weg, eine Geschichte über die von den Taliban gesprengten Buddha-Figuren in Afghanistan zu machen, verliert sich Frei (bewusst!) in vielen anderen Geschichten. Da ist die seit Generationen in ihrer Felshöhle lebende Familie, die nicht mehr dorthin zurück darf, weil die Felsen nun zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Da ist der Archäologe, der in der Wüste unbeirrt nach einer weiteren Buddha-Figur gräbt und da ist die afghanisch-stämmige Freundin aus Übersee, die sich ihr Leben lang vergebens danach sehnte, die nun gesprengten Buddhas einmal zu erleben. Der Film zeigt ihre unterschiedlichsten Vorstellungen vom Seienden und der Kultur. Und manchmal scheint er sich wirklich zu verlieren, würde Frei nicht fragen: „‘Wie sagte Buddha? Nichts bleibt, alles ändert.‘“ (Leipzig-Almanach) HH

Gib mich die Kirsche Deutschland 2006, R: Oliver Gieth, Peter Hüls

“Die kurzweilige Kompilation aus Originalmaterial liefert nicht die x-te Sammlung sattsam bekannter Fußballweisheiten, sondern einen Rückblick auf die erste Dekade der Bundesliga: von der Gründung 1963 bis zum Gewinn der Weltmeisterschaft 1974, in der sich die „Proletarierlümmelei“ allmählich zum profitablen Geschäft wandelte und der Grundstein für das gegenwärtige Gladiatioren-Gewerbe gelegt wurde. Das macht Spaß: Nicht nur, weil Werbespots mit Fußballern schon immer recht peinlich ausfielen, sondern auch, weil Schlüsselszenen der Fußballgeschichte nicht zu kurz kommen.“ (tip) H

H

Der Hals der Giraffe Frankreich, Belgien 2004 R: Safy Nebbou, D: Sandrine Bonnaire, Louisa Pili

„In Safy Nebbous Regiedebüt sind Mitglieder gleich dreier Generationen einer Familie unterwegs auf der Suche nach der verschollenen Großmutter: die aufgeweckte neunjährige Mathilde, ihre Mutter Hélène und der Großvater Paul, der einst jeden Kontakt zu seiner Frau abgebrochen hatte, als sie ihn wegen eines anderen Mannes verließ. Nebbous unprätentiöse Inszenierung hält Tragik und Komik der melodramatischen Suche sehr subtil in der Waage und verlässt sich vor allem auf die hervorragenden Schauspieler.“ (tip) H, HB, HH, OL

Hard Candy USA 2005, R: David Slade, D: Patrick Wilson, Ellen Page

„Vom Chatroom ins Café ins Apartment lief es wie am Schnürchen; doch dann muss Fotograf Jeff feststellen, dass die 14-jährige Hayley keineswegs so frühreif und willig ist, wie erhofft. Stattdessen droht ihm plötzlich die Kastration. Als Zuschauer dieser kammerspielhaften Beunruhigung bleibt einem nur die Wahl zwischen Regen und Traufe: Pädophiler oder selbst ernannte Rächerin – weder das eine noch das andere Identifikationsangebot ist verlockend. ‚Hard Candy‘ ist ein Experiment, das einen zwingt, die eigene Haltung zu Gewaltanwendung und Rachsucht zu reflektieren. Nicht jedermanns Sache. (tip) H, HH

Das Haus am See USA 2006, R: Alejandro Agresti, D: Keanu Reeves, Sandra Bullock

„Die junge Ärztin Kate lernt via magischer Briefpost den Architekten Alex kennen und lieben, als dieser in das gleiche Haus am See nördlich von Chicago zieht, das sie jüngst verlassen hat. Allerdings trennt die beiden die Kleinigkeit von zwei Jahren: Während sie sich in der Gegenwart gelangweilt durchs Leben treiben lässt, zermartert sich Alex im Jahr 2004 den Kopf, auf welchem Weg er sich der vertrauten Unbekannten trotz der Zeitdifferenz nähern kann. Melancholisch gefärbter Liebesfilm, über dessen logische Brüche man tunlichst nicht nachdenken sollte, wobei gerade die Unmöglichkeit ihrer Beziehung durchaus in Bann ziehen kann.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI, OL

Der Himmel über Berlin Deutschland/Frankreich 1987, R: Wim Wenders, D: Bruno Ganz, Otto Sander

“Der Himmel über Berlin, bewohnt von zwei Engeln, die überall dort zur Erde herunterkommen, wo jemand in innerer Not versinkt. Den stumm Verzweifelten flüstern sie Mut zu. Die beiden sind unsichtbar, außer für Kinder und Engel. Wim Wenders Film erzählt, untermalt von Texten des Dichters Peter Handke, eine anrührende Geschichte, die das gewöhnliche Leben preist und mit kraftvollen Bildmontagen das damals noch geteilte Berlin in die universale Liebeserklärung miteinschließt. Stadtlandschaften und Einzelpersonen verdichtet er zu gefühlsvollen Momentaufnahmen.“ (Harenberg-Filmkalender) H

Die Höhle des gelben Hundes Deutschland 2005, R: Byambasuren Davaa

“Mit der ,Geschichte vom weinenden Kamel‘ bewies die Regisseurin Byambasuren Davaa ihr Gespür für atemberaubende Naturdarstellungen. Mit ,Die Höhle des gelben Hundes‘ entführt sie den Zuschauer erneut in ihre mongolische Heimat und zeigt ein kleines Mädchen, das in der Steppe einen Hund findet. Die Geschichte betont das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur und die Lebendigkeit alter Mythen und religiöser Vorstellungen in Zeiten des Umbruchs.“ (Rheinischer Merkur) HH

Hui Buh, das Schlossgespenst Deutschland 2006, R: Sebastian Niemann, D: Michael „Bully“ Herbig, Christoph Maria Herbst

„‚Hui Buh – Das Schlossgespenst‘ durchdringt im Nu dicke Burgmauern, rennt aber gegen Wände, sobald es Angst und Schrekken verbreiten will. Unter Sebastian Niemanns Regie leiht Michael ‚Bully‘ Herbig dem computeranimierten Quälgeist ohne Fortune, der in den siebziger Jahren durch Hörspiele populär wurde, Gesicht und Stimme. Die hysterischen Grimassen und die nervöse Zappelei der Figur erwecken den Eindruck, als müsse das Gespenst beruhigt werden. Allein der große Hans Clarin, der kurz nach den Dreharbeiten starb, schreitet als Kastellan und guter Geist würdevoll durchs phantasierarme Spektakel.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

I

Ice Age 2 – Jetzt taut‘s USA 2006, R: Carlos Saldanha

„Die Komödie zur Klimakatastrophe: Am Ende der Eiszeit müssen sich die Urzeitviecher vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen. Auf der Flucht begegnen Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid, die Helden des ersten ‚Ice Age‘-Spektakels, allerlei Getier, darunter zwei hyperaktiven Opossums sowie ein hübsches Mammut-Weibchen. Im US-Original beeindruckt das Trickfilmabenteuer von Regisseur Carlos Saldanha durch rasanten Wortwitz und absurden Humor. Entsprechend wurden die deutschen Synchronstimmen ausgewählt: Das Faultier spricht Otto Waalkes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI

Ich und Du und Alle, die wir kennen USA/Großbritannien 2005, R: Miranda July, D: John Hawkes, Miranda July/ Originalfassung mit Untertiteln

“Eine impulsive Künstlerin, die sich ihr Geld mit Gelegenheitsjobs verdient, verliebt sich in einen frisch geschiedenen Schuhverkäufer, was sie mit neuen Erfahrungen, Kindern und Heranwachsenden konfrontiert. Ein interessanter multiperspektivisch angelegter Blick auf die Glanzlosigkeit des Alltagslebens mit seinen kleinen und großen Überraschungen. Überzeugende Darsteller und eine intelligente Inszenierung sichern den unspektakulären Geschichten ihren Reiz.“ (filmdienst) HB

K

Klimt Deutschland/Österreich 2006, R: Raoul Ruiz, D: John Malkovich, Veronica Ferres

“Moment, das soll der Jugendstilmaler Gustav Klimt sein? Dieser selbstgefällige, unsympathische Fatzke, der noch als Mittvierziger unter Mamas Fuchtel steht und von einem lustlosen John Malkovich mit affektiert geschürzten Lippen gespielt wird? Okay, es ist das gute Recht des Regisseurs, seine subjektive Sicht auf den berühmten Wiener Künstler (1862 – 1918) zu präsentieren. Doch tut er dies mit einer wirren Story, deren prätentiöse Dialoge über Kunst nerven und Laien geradezu ausgrenzen. Die Nacktmodelle, die dröge in den Kulissen herumstehen, machen den Film auch nicht aufregender.“ (Cinema) HH

Die Könige der Nutzholzgewinnung Deutschland 2006, R: Matthias Keilich, D: Peter Sodann, Ursula Andermatt

„„Die Könige der Nutzholzgewinnung“ thronen auf den Höhenzügen des Harzes und trotzen tatkräftig den Niederungen von Hartz IV. Der notorisch klamme Streuner Krischan veranstaltet mit seinen Kumpels Ronnie und Bert in seinem Heimatdorf Elend (das gibt‘s wirklich) einen Holzfällerwettbewerb und befreit die darbende Gemeinde aus ihrer Depression. In der Komödie, die so unverbraucht und betörend ist wie der Geruch einer frisch geschlagenen Tanne, erzählt Regisseur und Co-Autor Matthias Keilich von ungehobelten Kerlen, die mit rauem Charme die Herzen der Frauen und der Zuschauer erobern. Ein witziger, lebenswahrer, rundum beglückender Film.“ (Der Spiegel) H, HH

L

Lady Henderson präsentiert Großbritannien 2005, R: Stephen Frears, D: Dame Judi Dench, Bob Hoskins

„Mit einer ‚Revuedeville‘ eröffnet Vivian Van Damm 1937 das Londoner Windmill Theatre, das sich die glücklich verwitwete Mrs. Henderson als exzentrisches Hobby zugelegt hat. Die Bühne der energischen Upper-Class-Lady wird in den folgenden Jahren zur Zuflucht amüsierwilliger Londoner und der Soldaten, die sich in der Stadt aufhalten: Denn wie in Paris treten hier – Nackttänzerinnen auf! Stephen Frears‘ glänzend besetzte und glanzvoll ausgestattete Komödie bezieht ihre Attraktion aus ihren scharfzüngigen Protagonisten und dem Umstand, dass hier ein wahres Stück britischen Widerstandskampfes ans Licht gehoben wird: im ‚Moulin Rouge an der Themse‘, das im Zweiten Weltkrieg als Speerspitze gegen die Lustfeindlichkeit agitierte.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

“In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Seine Nachbarn fassen den Plan, dem Prüfer von der Lottogesellschaft einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. Dies ist einer von den raren Filmen, bei dem einem wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) HH

Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch

„‚Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, KL, OL

L`Esquive Frankreich 2003, R: Abdel Kechiche, D: Osman Elkharraz, Sara Forestier / Originalfassung mit Untertiteln

„“L‘Esquive“ erzählt von einer Gruppe von Jugendlichen, die in der Banlieue leben, den Pariser Außenbezirken, in denen sich aus Arbeitslosigkeit, Armut und Rassenkonflikten sozialer Sprengstoff entwickelt. Kechiche hat seinen Film mit Laiendarstellern an Originalschauplätzen gedreht; und hat man sich an die laute und hyperaktive Atmosphäre der Handkamera gewöhnt, bietet der Film eine alltägliche Geschichte im Rahmen eines ungewöhnlichen Settings: das Einwanderermilieu der sozialen Konflikte, das bislang häufig für Kriminalitäts- und Rassismusdiskussionen herhalten musste, ist hier nun der Hintergrund für eine realitätsnah und sensibel geschilderte Liebesgeschichte.“ (Metropolis) HH

M

Malen oder lieben Frankreich 2005, R: Jean-Marie Larrieu, Arnaud Larrieu, D: Daniel Auteuil, Amira Casar

„Eine Komödie über die Entdeckung der freien Liebe im Vorruhestand, über Großzügigkeit, Schönheit und genießerische Frivolität, kurz: die Leichtigkeit des Seins. Die filmenden Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu erzählen von dem Best-Ager-Paar Madeleine und William, das mit einem blinden Dorfbürgermeister und seiner Frau die Sinnlichkeit wiederentdeckt.“

(tip) H, HL

Man muss mich nicht lieben Frankreich 2005, R: Stéphane Brizé, D: Patrick Chesnais, Anne Consigny

„Der 50-jährige Gerichtsvollzieher Jean-Claude führt ein einsames Leben. Doch dann lässt er sich dazu hinreißen, sich für einen Tangokurs anzumelden. Die lateinamerikanischen Rhythmen bringen Schwung in sein Dasein – und führen zur Bekanntschaft mit der jungen Françoise, in die sich der Einzelgänger verliebt. Auch Françoise fühlt sich zu ihm hingezogen. Die Gefühle kommen jedoch reichlich ungelegen. Denn was Jean-Claude nicht weiß, ist, dass die Schöne die Tangoschritte für ihre Hochzeit einübt. Zauberhafte, melancholische Tragikomödie über eine zarte Amour fou.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH Hl, OL

Miami Vice USA 2006, R: Michael Mann, D: Colin Farrell, Jamie Foxx

„Die Undercover-Cops Crockett und Tubbs geben sich als Dealer aus, um eine Mörderbande auffliegen zu lassen. Als Crockett sich in die Frau eines Gangsterbosses verliebt, wird die Situation für das Duo brenzlig. Michael Manns Leinwand-Adaption der TV-Serie, die in den 80ern Maßstäbe setzte. Rennboote, dicke Schlitten, brutale Shoot-outs und je einmal Sex unter der Dusche für jeden Hauptdarsteller: All das filmte Michael Mann mit der ihm eigenen Intensität, vergaß darüber jedoch, eine schlüssige Story zu erzählen. Ein klarer Fall von außen hui, innen pfui.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

Monster House USA 2006, R: Gil Kenan, D: Steve Buscemi, Nick Cannon

„Ein kleiner Junge entdeckt mit zwei Freunden, dass das alte Haus in seiner Nachbarschaft ein höchst aggressives Eigenleben entwickelt hat, dem sämtliche „Eindringlinge“ zum Opfer fallen. Als der Eigentümer stirbt, ist für die drei Kinder der Weg frei, um das Geheimnis des lebendigen Hauses zu ergründen. Der für Kinder konzipierte 3D-Animationsfilm jongliert konsequent mit Grusel- und Komödien-Elementen und hält nicht nur die Zielgruppe in Gestalt einer abenteuerlichen Achterbahnfahrt in Atem. Der geschickte Rhythmus und die kauzigen, originell herausgearbeiteten Charaktere überdecken einige Ungereimtheiten.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

N

Nanren he (Men‘s River) China 1998, R: Zheng Kehong, D: Gao Zhiqiang, Zou Yitian / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Ein Sturzbach der Gefühle! Das Dreiecksdrama zweier Brüder und ihrer adoptierten Schwester in einem abgeschiedenen chinesischen Bergdorf. Nachdem ihr Vater bei der Arbeit auf dem Fluss ums Leben gekommen ist, sind Laoda und sein jüngerer Bruder Laoer bei ihrem Großvater aufgewachsen. Dort lebt auch dessen Adoptivtochter Ba Cha, in die Laoer sich als junger Mann verliebt, obschon sie seit langem den Älteren begehrt. So hoch wie die Wellen schlagen auch die Emotionen in diesem mitreißenden Film, der höchst anschaulich von komplizierten Regeln des vermeintlich „einfachen“ Lebens erzählt.“ (Metropolis) HH

Neil Young: Heart of Gold USA 2006, R: Jonathan Demme

„Aus zwei Konzerten, die Neil Young 2005 anlässlich der Veröffentlichung seines „Prairie Wind“-Albums gab, fügt Jonathan Demme kunstvoll einen Film zusammen, der sich ganz auf die Performance des mittlerweile 60-jährigen Musikers und seiner Mitstreiter konzentriert.“ (tip) HH

Nordsee ist Mordsee Deutschland 1975, R: Hark Bohm, D: Uwe Enkelmann, Dschingis Bowakow

„Zwei 14jährige Jungen versuchen dem bedrückenden Zuhause in einem Hamburger Arbeitervorort zu entfliehen, indem sie erst mit einem selbstgebauten Floß und später mit einem gestohlenen Segelboot elbabwärts der offenen See zustreben. Hark Bohms zweiter großer Spielfilm nach „Tschetan, der Indianerjunge“ ist eine schön fotografierte und feinfühlig inszenierte Außenseiter- und Freundschaftsgeschichte. Bohm versucht nicht nur eine kritische Darstellung entwicklungsgefährdender sozialer Verhältnisse, er zeigt auch eindrucksvoll die Notwendigkeit von Zuneigungs- und Solidaritätserfahrungen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

O

Open Water 2 Deutschland 2006, R: Hans Horn, D: Susan May Pratt, Eric Dane

Dummheit muss bestraft werden, und so kommt kaum Mitleid mit den jungen Unbedarften auf, die in „Open Water 2 so blöd sind, allesamt von einer Yacht ins weite Meer zu springen, ohne sich vorher darüber Gedanken zu machen, wie sie denn wieder aufs Schiff kommen könnten. Für den Rest des Films schwimmen sie dann im Wasser herum und spielen da bei jenes altbekannte Spiel, das wir hier politisch korrekt lieber „zehn kleine Dummerlein“ nennen wollen. Leider entpuppt sich der Regisseur als ähnlich unfähig wie seine Protagonisten, denn sonst wäre ihm aufgefallen, dass er da Stoff für höchstens einen Akt, aber ganz bestimmt keinen ganzen Film hat. (hip) H, HB, HH, OL

P

Peter Zadek inszeniert Peer Gynt Deutschland 2005, R: Alexander Nanau

„Zadeks Inszenierung von Henrik Ibsens ‚Peer Gynt‘ mit Uwe Bohm in der Titelrolle erlebte ihre Premiere im April 2004 am Berliner Ensemble. Alexander Nanau, der als Regieassistent Erfahrungen mit Zadek sammeln konnte, durfte bei den Theaterproben filmen. Herausgekommen ist die Dokumentation eines schwierigen Prozesses. Die Hauptfigur des Stücks, ein neuzeitlicher Faust, stellt die Frage nach dem Wesen des ‚Ich‘ – und diese Frage richtet sich, über die Arbeit am Text, schließlich auch an die Schauspieler und den Regisseur.“ (tip) HH

Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 USA 2006, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley

Ob dies nun tatsächlich „ein Schiffsuntergang von einem Film“ ist, wie der Kollege Tobias Rapp höchst originell schrieb, interessiert eigentlich wenig. Auch der Vorgänger war mit seinen endlosen Schwertkämpfen und Enterangriffen alles andere als gelungen, aber Johnny Depp riss alles heraus, und das tut er diesmal auch wieder. Seine Idee, den Piratenkapitän Jack Sparrow mit den Macken, Manien und Manierismen von Keith Richards zu schmücken, bleibt eine der originellsten und witzigsten schauspielerischen Inspirationen der letzten Jahre. (hip) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

Point Blank USA 1967, R: John Boorman, D: Lee Marvin, Angie Dickinson

“Nach verbüßter Haftstrafe rächt sich ein alternder Gangster blutig an seinem Komplizen, der ihn verriet, und an seiner Frau, die ihn betrog. Meisterhaft und mit eisiger Kälte inszenierter Thriller von konsequent pessimistischer Grundhaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Poseidon USA 2006, R: Wolfgang Petersen, D: Josh Lucas, Kurt Russell

„Wolfgang Petersen setzt Monsterwellen-Fetischismus und Desinteresse an halbwegs fesselndem Personal nach ‚Der perfekte Sturm‘ mit einem Remake von ‚Die Höllenfahrt der Poseidon‘ fort, das nun wahrlich keiner herbeisehnte. Wenn die Figuren in der zweiten Hälfte meist schweigen, stapeln sich Action-Sequenzen recht ansehnlich, doch letztlich bleibt ‚Poseidon‘ eine dieser rein wirtschaftlichen Interessen geschuldeten Protz-Produktionen, bei denen man nach 120 Sekunden im Detail weiß, wie das alles 120 Minuten später endet: als kreativer Schiffbruch.“(tip) HB, HH

Q

Die Quereinsteigerinnen Deutschland 2005, R: Christian Mrasek, Rainer Knepperges, D: Claudia Basrawi, Mario Mentrup

„Um die Wiederaufstellung gelber Telefonhäuschen zu erreichen, entführen Barbara und Katja Telefonkonzernchef Harald Winter. Doch es ist nicht nostalgische Verklärung der Vergangenheit, die die beiden antreibt, sondern echte Wertschätzung jenes bedächtigeren Tempos, das das Leben in einer analogen Welt bestimmte. Das leuchtet bald auch dem Konzernchef ein, der seinen erzwungenen „Urlaub“ zu schätzen lernt, umso mehr als zwischen Barbara und ihm zarte romantische Bande zu keimen beginnen. Dieses Lustspiel erfreut nicht nur mit schrägem Witz und einem Faible fürs Absurde, in ihm wird auch die hohe Kunst der Slow-Burn-Komik geradezu meisterhaft zelebriert.“ (tip) HH, KL

R

Die Reise der Pinguine Frankreich 2004, R: Luc Jacquet

“Der Überraschungserfolg des Jahres kommt aus Frankreich – eine spektakuläre Expedition zu den heldenhaften Kaiserpinguinen der Antarktis. Nie gesehene Bilder aus dem ewigen Eis rauben den Atem und gehen zu Herzen. Denn der Lebenszyklus der Kaiserpinguine, die Unfassbares auf sich nehmen, um sich zu paaren, ein einziges Ei zu legen und hart an der Grenze zum Hungertod ihr Küken aufzuziehen, ist eine Tragikomödie epischer Größe.“ (Cinema) HH

S

Die Schöne Querulantin Frankreich 1991, R: Jacques Rivette, D: Emmanuelle Beart, Michel Piccoli

“Der Kunstmaler Frenhofer versucht nach zehnjähriger Schaffenspause sein Hauptwerk „La Belle Noiseuse“, das er mit seiner Frau Liz als Modell begonnen hat, mit der jungen, wunderschönen Marianne wieder aufzunehmen. Während fünf Tagen ziehen sich der Maler und das Modell ins Atelier zurück; das fertige Bild jedoch bekommt das Publikum nicht zu sehen. Der Film zeigt äußerst naturalistisch den Entstehungsprozess eines Bildes und spiegelt die Leiden und Nöte der Personen wider. Die beobachtende Kamera, der einzigartige Erzählrhythmus und die Schauspieler machen den Film zu einem Meisterwerk.“ (Zoom ) HH

Superman Returns USA 2006 , R: Bryan Singer, D: Brandon Routh, Kevin Spacey

„Alles andere als zum Gähnen ist das neue Abenteuer des Comic-Helden. Es menschelt aufs Schönste, die Konflikte sind nachvollziehbar, gleichzeitig kommt die Action voll zur Geltung. Der aufwendige und abwechslungsreich inszenierte Film überzeugt mit seiner visuellen Gestaltungskraft, seiner Medien-Ironie und seinem Tempo. Indem er sein Genre ernst nimmt, beflügelt er es und verblüfft sein Publikum.“ (Filmbewertungsstelle Wbn) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

Supermann gegen Vampire Mexiko 1962, R: Alfonso Corona Blake, R: Santo, Ofelia Montesco, Maria Duval „Ein übermenschlich starker Supermann bricht die Macht gefährlicher Vampire. Primitiver Gruselfilm aus mexikanischer Produktion.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

T

Der Tintenfisch und der Wal (The Squid and the Whale ) USA 2005, R: Noah Baumbach, D: Jeff Daniels, Laura Linney / Originalfassung ohne Untertitel

“Ein Schriftstellerpaar, dessen Ehe (unter anderem) am Neid des Mannes auf den Erfolg der Frau in die Brüche geht, und zwischen ihnen zwei halbwüchsige Jungen, Geiseln im Sorgerechtsstreit, die kopfüber in neue Lebensungewissheit gestoßen und überdies von den Furien der Pubertät gejagt werden – es spielt keine Rolle, wie schlicht und unsensationell dieser Stoff sein mag oder wie autobiografisch: Der in Brooklyn aufgewachsene Literatensohn Noah Baumbach, 36, hat als Autor und Regisseur aus dem bitteren Alltagsdrama eine lebensfrisch zärtliche, schwungvolle, fein pointierte Tragikomödie gemacht. Poetischer Märchentitel, glänzende Schauspieler, Festivaljubel – wer der Geistesgegenwart des Woody Allen von einst nachtrauert, findet hier seinen Esprit wieder.“ (Der Spiegel) HH

Trennung mit Hindernissen USA 2006 , R: Peyton Reed, D: Jennifer Aniston, Vince

„Eine „romantische Komödie“, an der so gut wie nichts komisch oder romantisch ist: Nach kurzem Vorgeplänkel begibt sich das ungleiche und frisch zerstrittene Paar Brooke und Gary in einen melancholischen Stellungskrieg in der gemeinsamen Eigentumswohnung. Dabei reibt sich der Film zwischen vermutlich lustig gemeinten Klischees, albernen Nebenfiguren und der gar nicht einmal so unrealistischen Streitsituation des Paares langsam auf – doch die schwermütige Bitterkeit, die sich in dieser Komödie langsam breit macht, hat durchaus etwas.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

U

Urmel aus dem Eis Deutschland 2006, R: Holger Tappe, Reinhard Klooss

„‘Urmel aus dem Eis‘ ist ein aufgewecktes Dinosaurier-Baby, das auf einer Südseeinsel mit seinen tierischen Freunden und einem verschrobenen Sprachprofessor das Leben genießt, bis plötzlich ein Großwildjäger ins Paradies einfällt. Die temporeiche und gradlinige Leinwand-Adaption des Kinderbuch-Klassikers von Max Kruse erweckt die liebenswerten Charaktere der Vorlage, die 1969 durch einen TV-Vierteiler der Augsburger Puppenkiste legendär wurden, zu neuem digitalem Leben. Die Regisseure Holger Tappe und Reinhard Klooss verwandeln den Stoff in zeitgenössische kindgerechte Unterhaltung und verbreiten ungetrübt gute Laune.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

V

Volver – Zurückkehren Spanien 2006, R: Pedro Almodóvar, D: Penélope Cruz, Carmen Maura

„Es sind keine schrillen Weiber am Rand des Nervenzusammenbruchs, die Pedro Almodóvar hier inszeniert, sondern Frauen, die mitten im Leben stehen, lebende und höchst lebendige Tote . ‚Surrealistischen Naturalismus‘ nennt der Spanier sein Stilprinzip, das ihm erlaubt, mühelos zwischen der Welt der Lebenden und derjenigen der Toten zu wechseln und sein großartiges Frauenensemble durch eine Geschichte zu dirigieren, in der sich Witz und unvermittelter Ernst, Komik und plötzliche Beklemmung auf bezaubernde Weise die Hand reichen. Das kulminiert in den Szenen, in denen die tote Mutter (Carmen Maura) den Schwestern Sole (Lola Dueñas) und Raimunda erscheint, letztere verkörpert von einer hinreißend schönen Penélope Cruz, der der Regisseur auf erotische Weise huldigt.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, Hl, KI, OL

W

We feed the world Österreich 2005, R: Erwin Wagenhofer

„Dokumentarfilm, der die Abgründe industrialisierter Nahrungsmittelproduktion und die Folgen ihrer weltweiten Vernetzung thematisiert. Dabei kommen Bauern, Fischer, der UN-Sonderbeauftragte für das Menschenrecht auf Nahrung und der Konzernchef von Nestlé zu Wort. Der Film will aufrütteln, indem er die sozialen, politischen und ökologischen Folgekosten der Agrarindustrie auflistet, wobei er beim Versuch, für die vielen widersprüchlichen Aspekte eine konsistente Erklärung und Lösung zu finden, allzu simplen Erklärungsmustern erliegt.“ (filmdienst) BHV, HH, Hl

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) HH

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

“Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von ‚Wie im Himmel‘. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen.“ (Cinema) H, HH, HI, Ol

Wolf Creek Australien2005 R: Greg McLean, D: John Jarratt, Cassandra Magrath

„Drei Urlauber erhalten nach einer Autopanne in den Outbacks von Australien Hilfe von einem kauzigen Einheimischen, der sich bald schon als sadistischer Mörder erweist. Handelsüblicher Slasherfilm vor der Kulisse der australischen Landschaft, der dramaturgisch schnell ermüdet. Formal nicht ohne Reiz, weil er durchaus geschickt eine suggestive Stimmung des Unbehagens aufzubauen weiß.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI

Z

Zum Glück geküsst USA 2006, R: Donald M. Petrie, D: Lindsay Lohan, Chris Pine

Ashley ist ein wahrer Glückspilz: Smart, gut aussehend und erfolgreich als Managerin einer Boyband, schwebt sie geradezu durchs Leben. Das Gegenteil ist bei Jake der Fall, der sich als Hausmeister durchschlägt, sich vergebens müht, für die Band McFly einen Plattenvertrag zu ergattern, und vom Pech geradezu verfolgt wird. Auf einem Maskenball kommen sich Ashley und Jake näher, und die Pole von Glück und Pech scheinen sich zu vertauschen, was Lindsays perfektes Leben ganz schön auf den Kopf stellt. Die solide und romantische Fantasy-Komödie mit Slapstick-Elementen bedingt viele Klischees und bleibt an der Oberfläche, kann aber mit spielfreudigen Darstellern trumpfen.“ (Rheinischer Merkur)H, HB, HH, Hl, KI, OL