Cash-Geständnis
: Wenn die Polizei Angst macht

Johannes Mohns ist sicher nicht die verfolgte Unschuld. Er ist ein Berufsverbrecher. Aber er hat gebüßt, für alle Taten, die ihm nachgewiesen werden konnten. Und damit muss es dann auch gut sein. Bei der Lübecker Kriminalpolizei sah man das offensichtlich anders: Auf Teufel komm raus wollten die Kripo-Leute ihm den Mord beim Supermarkt anhängen. Dafür schreckten die Beamten auch vor mehr als dubiosen Methoden nicht zurück.

Kommentarvon Jan Kahlcke

Bei den Kriminalern an der Trave herrschen offensichtlich Zustände, wie man sie sonst nur nach Mitternacht in amerikanischen B-Movies im Fernsehen zu sehen bekommt: Akten werden der Staatsanwaltschaft nur nach gusto zur Verfügung gestellt; Zeugen werden geschmiert, so lange bearbeitet, bis sie das Richtige sagen, von Polizisten liebevoll „betreut“ – und kurz vor dem Prozesshöhepunkt kommen sie auf mysteriöse Weise ums Leben. Bei solchen Ordnungshütern kann man es sogar als nur gelegentlicher Falschparker mit der Angst bekommen.

Eine Petitesse ist da schon fast die Frage, woher das „Redegeld“ für den Kronzeugen kam: Gibt es für so etwas bei der Lübecker Kripo einen Etatansatz? Fehlt es jetzt im Gegenzug an Kugelschreiben für die Politessen? Oder gehen die Kollegen bei der nächsten Weihnachtsfeier mit dem Hut rum?