Wochenübersicht Musik
: Daniél Kretschmar hört auf den Sound der Stadt

Hoffest und Party: 27. 8., ab 15 Uhr, SchwuZ, Mehringdamm 61

Versuchen Sie mal, guten Mestizo jenseits von Manu Chao zu finden. Armselig bestückte Weltmusikregale, wo internationale Schlagerhits gegen die Perlen tanzbarer lateinamerikanischer, baskischer oder französischer Musik überwiegen, sind zumeist der Endpunkt frustrierender Suche. Abhilfe verspricht das Kato mit der Fiesta Lucha Amada und ihren DJs, die geschmackssicher, gut informiert und natürlich politisch engagiert den ganzen Abend auflegen. Am Freitag gibt es dabei Verstärkung von DJ Yacine (Ex-Cheb Balowski) und dem Nour System aus Barcelona.

Nayekhovichi: 30. 8., 22 Uhr, Kaffee Burger, Torstr. 60

Am Samstag dann kann man den in der DDR für ihre No-Future-Attitüde beliebten und zensierten Rockern von Pankow in dem nach ihnen benannten Bezirk auf der Freilichtbühne am Weißen See bei der öffentlichen Verarbeitung des bandinternen Stasitraumas zuschauen. 25 Jahre geht das schon, die Musik, nicht das Trauma.

Das Who’s who der Berliner Queer-Community ist am Sonntag beim traditionellen Hoffest der a.h.a. und des SchwuZ zu sehen. Neben den gewohnten Stars der Szene werden auch die, nun ja, Newcomer „Strawberry KaeyK“ Lieder mit Gesang und Klampfe zum Besten geben. Ein weiteres Trashtuntenduo, ja, aber die Stimme der allgegenwärtigen Kaey Tering, begleitet von Strawberrys virtuos minimalistischen Gitarre, ist ein Erlebnis für sich. Ansonsten werden sicher Gesangsimitationen in rauer Zahl zu bestaunen sein. Anschließend: Party im SchwuZ. Wie immer.

Pankow: 26. 8., 19 Uhr, Am Weißen See, Große Seestraße 9

Auch das Kaffee Burger bleibt sich treu und bringt am Mittwoch mit Nayekhovichi eine hierzulande eher unbekannte russische Kapelle auf die Bühne. Was der Bluesgitarrist und Bandleader Vanya Zhuk dort präsentiert, ist die Avantgarde der wachsenden russischen Klezmerszene, die den Rock ’n ’Roll als jüdisches Untergrundprojekt neu erfunden hat.

Nour: 25. 8., 22 Uhr, Kato, U-Bahnhof Schlesisches Tor