Was tun in Hamburg?
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■ Sa, 1. 3. bis So, 30. 3., Lustspielhaus

Doppeltes Jubiläum

Jan-Peter Petersen und Nils Loenicker feiern dieses Jahr doppeltes Jubiläum: Seit 30 Jahren stehen die beiden mit ihrem Kabarett Alma Hoppe gemeinsam auf der Bühne, seit 20 Jahren sind sie im Eppendorfer Lustspielhaus Hausensemble, Inhaber und Intendanten in Personalunion. Zur Feier lädt das Duo am Samstag wieder zahlreiche Kollegen zum Kabarett-Fest: 23 Gastspiele, unter anderem von Erwin Grosche, Richard Rogler, Max Goldt und Thomas Freitag, eine Eröffnungs- und eine große Geburtstags-Gala sind bis Ende März zu sehen.

■ Di, 4. 3., 20 Uhr, Nochtspeicher

Götterlästernde Dystopie

Viel gelobt worden ist Simon Urbans Debütroman „Plan D“ für all die „kühn-exentrische[n]“ (FAZ) bzw. „herrlich skurrilen“ (taz) Einfälle darin: Die DDR hat Urban kurz nach dem Mauerfall einfach wieder auferstehen lassen und darin einen satirischen Agententhriller um Stasi-Machenschaften mit ordentlich Sex und Gewalt angesiedelt.

Am Dienstag gibt Urban in der Lesereihe „Piloten“ einen ersten Einblick in seinen im April erscheinenden zweiten Roman „Gondwana“ (Schöffling, 384 S., 22,95 Euro). Wieder eine turbulente Krimisatire: Auf einem Pazifik-Atoll haben sich die obersten Vertreter der monotheistischen Weltreligionen zusammengeschlossen und die Menschheit einer sakralen Ordnung unterworfen. Aber dann erschüttert ein Mord das Miteinander der Konfessionen. Und der ermittelnde Inspektor ist radikaler Atheist …

■ Fr, 7. 3., 20 Uhr, Nachtasyl

Kluge Klangtüftler

Klein, aber ambitioniert ist das Hamburger Label Pingipung, ein Ort für überwiegend freundliche und immer kluge Klangtüftelei zwischen Elektronik und eigenwilliger Nutzung von Instrumenten. Am Freitag stellt sich Pingipung mit zwei aktuellen Künstlern in einem Doppelkonzert vor: Labelbetreiber Andi Otto alias Springintgut spielt sein „Fello“: ein Instrument, das Cello und Audiosoftware mithilfe von Bewegungssensoren am Cellobogen verbindet. Auch der Berliner Frank Schültge alias F. S. Blumm verknüpft seine Akustikgitarre mit erlesenen Schaltkreisen. Zum Abschluss präsentiert sich schließlich die Band Love-Songs des Labelmitbetreibers Sebastian Kokus.

■ Mo, 3. 3., 20 Uhr, Hamburger Institut für Sozialforschung

Warum Weltkrieg?

Den 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs nimmt das Hamburger Institut für Sozialforschung zum Anlass, sich in der neuen Reihe der „Institutsmontage“ unter dem Stichwort „Krieg und Krise“ mit den „Mechaniken der Gewalt“ im Ersten Weltkrieg auseinanderzusetzen. Eröffnet wird die Reihe an diesem Montag von Herfried Münkler: Der Politikwissenschaftler referiert über die Versuche europäischer Diplomaten, im Juli 1914 den Weg in den Krieg noch aufzuhalten. Münklers Frage: Warum folgte auf das Attentat von Sarajevo nicht nur ein Balkankrieg – nach 1912 und 1913 wäre es der dritte gewesen–, sondern ein Weltkrieg mit Millionen von Opfern?  MATT