WENN GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG SCHWINDEN
: Kirchenabrisse sind nicht ausgeschlossen

Berlins evangelischer Generalsuperintendent Ralf Meister hält langfristig den Abriss von Kirchen in der Hauptstadt für möglich. „Das ist eine tragische Situation, mit der wir als allerletzte Möglichkeit umgehen müssen“, sagte er am Freitag. „Wenn alle Varianten scheitern, dann halte ich einen Abriss für nicht ausgeschlossen.“ Nach Angaben von Meister steht in der Hauptstadt derzeit rund ein Dutzend Gemeinden vor dem Problem, aufgrund von vollzogenen Fusionen über mindestens zwei Kirchen zu verfügen. „Hier sind klare Beschlüsse in der nächsten Dekade bis 2020 über die weitere Verwendung absehbar“, so der Generalsuperintendent, der an der Spitze der evangelischen Kirchengemeinden Berlins mit knapp 800.000 Protestanten steht. „Das Votum, das wir niemals eine Kirche aufgeben werden und alle Kirchen immer evangelische Gemeindekirchen bleiben, nutzt eigentlich niemandem“, hatte Meister zuvor dem Tagesspiegel gesagt und dabei auf den Abriss der Lübecker Melanchthonkirche verwiesen. In Berlin gibt es derzeit rund 200 evangelische Kirchen. Ein Sprecher der Landeskirche erklärte, dass es noch keine konkreten Abrisspläne gebe. (epd)