ZAUBER DER ZAHLEN: MIT BRANDENBURG RECHNEN

Kleintierzucht und demografischer Wandel – in Brandenburg, dem größten der nicht mehr ganz neuen Bundesländer, überschlugen sich gestern die Meldungen aus den Untiefen des dortigen Statistikamtes und anderer rechnender Verbände. Die Wahrheit dokumentiert zusammen mit der Rechenschieber-Agentur dpa wieder einmal die erbsigsten Zählereien: Ziegen sterben aus, Geflügel nicht, und die Prignitz altert am schnellsten. 10,7 Millionen Hühner, Gänse, Enten und Truthühner gackern momentan, so viele wie seit der Wiedervereinigung nicht, dafür gibt es nur noch 3.100 Ziegen und 90.400 Schafe, macht minus 18,1 Prozent beziehungsweise minus 12,2 Prozent, und der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen warnt gleichzeitig davor, dass tief im schönen Fontane-Land jede Menge Wohnungen abgerissen werden müssen, weil die Leutchen wegsterben und keine Jungen nachziehen. 2030 ist etwa der Prignitzer durchschnittlich 57 Jahre und somit ein alter brandenburgischer Kartoffelsack. Das war die Rubrik Statistik, mon amour. Wir lesen uns wieder.