Wiedereröffnung der Moschee gefordert

ISLAMISMUS Klage gegen Schließung der Taiba-Moschee in Hamburg eingereicht. Der Moschee, in der sich die Attentäter des 11. September getroffen haben, wird eine demokratiefeindliche Ideologie vorgeworfen

Wer da verkehrte, wusste genau, wo er war

Manfred Murck, Verfassungsschutz

Die Schließung der wegen ihrer Verbindung zu den 11. September-Attentätern weltbekannten Taiba-Moschee in Hamburg hat ein juristisches Nachspiel. Der Trägerverein hat beim Hamburger Verwaltungsgericht Klage eingereicht. Wann über die Klage entschieden wird, ist noch unklar. Das Gericht war am Wochenende nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der von der Innenbehörde verbotene Verein fordert die Wiedereröffnung der Moschee, die am 9. August von einem Großaufgebot der Polizei geschlossen worden war. Nach „monatelangen Vorbereitungen“ waren morgens um 6 Uhr die Moschee sowie vier Wohnungen von Vorstandsmitgliedern durchsucht und Beweismittel beschlagnahmt worden. Die Aktion war vom Oberverwaltungsgericht genehmigt worden.

Mit der Schließung solle eine wichtige Anlaufstelle der dschihadistischen Szene bekämpft werden. Die Attentäter des 11. September 2001 um den Todespiloten Mohammed Atta hatten sich regelmäßig in der ehemaligen Al-Quds-Moschee im Stadtteil St. Georg – später in Taiba-Moschee umbenannt – getroffen. „Der Verein hat über Jahre seine aggressive und demokratiefeindliche Ideologie und Religionsauffassung verbreitet“, hatte Hamburgs damaliger Innensenator und jetziger Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) erklärt: „Die Moschee wird nun versiegelt. Damit hat der Spuk endlich ein Ende.“

Manfred Murck, Vize-Chef des Hamburger Verfassungsschutzes, hatte betont, dass die Taiba-Moschee in der muslimischen Gemeinde ausgegrenzt worden sei. Andere Gruppierungen – auch der Rat der islamischen Gemeinschaften, die Schura – hätten jegliche Kooperation mit der Taiba-Moschee abgelehnt. Für Murck ist deshalb klar: „Wer da verkehrte, wusste genau, wo er war.“

Die Schura hatte die Schließung dennoch kritisiert. Das sei lediglich „erheblich symbolische Politik“ sagte Vorstandsmitglied Norbert Müller.  (dpa/taz)