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: Ein gelungenes Vorspiel zum heiß erwarteten Lokalderby

FUSSBALL Hertha BSC gewinnt souverän und ohne viel Aufwand gegen Arminia Bielefeld 3:1

Hertha BSC gegen DSC Arminia Bielefeld. Es war das Spiel vor dem ganz großen Spiel am kommenden Freitag gegen den 1. FC Union. Trainer und Spieler von Hertha wurden daher im Vorfeld nicht müde zu betonen, dass man sich voll und ganz auf die Partie am Sonntag gegen Arminia Bielefeld konzentrieren wolle und man sich ja danach über das brisante Derby bei Union unterhalten könne. Von Spiel zu Spiel also denken, wie es in der Fußballersprache heißt.

Allem Anschein nach sind die Hertha-Kicker ziemlich gut darin. Denn Hertha BSC gegen DSC Arminia Bielefeld war auch das Spiel, das eindeutig war. Mit 3:1 besiegte die Mannschaft von Trainer Markus Babbel den finanziell und tabellarisch gebeutelten Klub aus Bielefeld. Und wie schon im ersten Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen war das Olympiastadion mit 47.726 Zuschauern gut besucht. „Wir haben einen Traumstart hingelegt“, strahlte Herthas Kapitän Andre Mijatovic nach der Begegnung. Babbel relativierte allerdings: „Wir haben noch 31 ganz schwere Spiele vor uns.“

Auch gegen Bielefeld muss der Trainer eine knifflige Aufgabe lösen. Denn der von ihm selbst zum besten Spieler der Zweiten Liga ernannte Raffael wurde zuletzt glänzend durch den Bulgaren Valeri Domovchiyski vertreten. Babbel wählte die denkbar einfachste Lösung, indem er beide aufbot. Was allerdings deshalb wiederum nicht ganz unkompliziert war, da der 38-Jährige sein Spielsystem verändern musste. Babbel verzichtete mit Fanol Perdedaj auf einen zweiten defensiven Mittelfeldspieler.

Und die neue 4-1-4-1-Formation mit Raffael hatte sich bereits nach sieben Minuten bewährt. Da stand es bereits 2:0 durch die Tore von Rob Friend und Adrian Ramos. Friend verwertete in der fünften Minute eine Freistoßflanke von Raffael, Ramos vollendete eine Kombination über Domovchiyski und Friend. Der Einsatz von Ramos hatte dabei unter der Woche noch auf der Kippe gestanden. Erst am vergangenen Freitag war er beim Länderspiel von Kolumbien in Venezuela (2:0) zwölf Minuten nach seiner Einwechslung auf dem Feld zusammengebrochen.

Nachdem der Sturm und Drang der Hertha durch die Tore früh befriedet war, verwalteten die Berliner das Ergebnis. Was nicht allzu schwer war, da die Gäste in der Offensive um den ehemaligen Nationalspieler Oliver Neuville kaum Akzente setzten.

An diesem Bild änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht viel. Die Berliner taten so viel, wie sie tun mussten. Dabei wurde es ihnen sogar noch etwas leichter gemacht. Da Arminia anhand des Rückstands weit aufrückte, kam Hertha im Gegenzug immer wieder zu Kontersituationen. In der 55. Minute etwa, als der starke Ramos drei Gegenspieler überlief, sein Schuss dann aber von Bielefelds Torhüter Dennis Eilhoff pariert wurde. Oder in der 64. Minute, als der nicht minder starke Raffael nach einem Doppelpass mit Friend alleine auf Eilhoff zulief, aber nur den linken Außenpfosten traf. Und auch zehn Minuten später war es Raffael, der nach überlegtem Zuspiel von Levan Kobiashvili die 3:0-Führung verpasste.

Besser machte es schließlich Stürmer Friend in der 79. Minute. Der Kanadier wurde bei seinem zweiten Treffer mustergültig bedient vom eingewechselten Nico Schulz. Dass die Bielefelder durch Neuville in der 91. Minute noch einmal auf 1:3 herankamen, war freilich nicht mehr als Ergebniskosmetik. Drei Tore und drei Punkte bei nicht allzu großem Aufwand – viel besser hätte es für Hertha vor dem Spiel der Spiele am Freitag gegen Union kaum laufen können. MARTIN EINSIEDLER