Pankower Ekelliste wird immer länger

SMILEY Berlin soll Vorbild werden: Verbraucherministerin will Smiley und Negativliste für alle Bundesländer

Pankows „Smiley“ hat gute Chancen, nun bundesweit zu lächeln. Nach Ansicht von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) stehe sie einer bundesweit einheitlichen „Smiley“-Kennzeichnung von Restaurants positiv gegenüber. „Ich bin bereit, mit den Ländern zusammen für eine gemeinsame Regelung zu sorgen, um die Transparenz der Lebensmittelüberwachung zu erhöhen“, sagte sie dem Tagesspiegel.

Im März 2009 wurde erstmals im Bezirk Pankow das Symbol als amtliches Gütesiegel eingeführt. Damit dürfen sich jene gastronomischen Einrichtungen schmücken, die bei der Lebensmittelkontrolle eine überdurchschnittliche Qualität und Hygiene nachweisen konnten. Betriebe, bei denen dagegen erhebliche Verstöße gegen Lebensmittel- und Hygienevorschriften festgestellt wurden, hatten in Pankow sogar einen Eintrag in der im Internet veröffentlichten Negativliste – der sogenannten Ekelliste – erhalten. Die aktuelle Liste in Pankow dokumentiert unsachgemäße Lagerung von kühlpflichtigen Lebensmitteln, Abzugsanlagen mit rücktropfendem Fett oder die Verwendung von Käseimitat statt Käse ohne Kennzeichnung.

Nach Meinung Aigners sollte die Öffentlichkeit auch über Beanstandungen in den gastronomischen Betrieben informiert werden. Wie das genau geregelt werden sollte, konnte sie noch nicht sagen.

Lebensmittelüberwachung ist Ländersache. Daher will Aigner am Donnerstag und Freitag in Potsdam die zuständigen Verbraucherminister treffen. Niedersachsen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen sind mit Berlin für ein bundesweit einheitliches Kennzeichnungssystem. Widerstand wird jedoch aus den südlichen Bundesländern erwartet. Aigner appellierte an die Minister, sich in Potsdam zu einigen. „Wichtig ist, dass sich die Länder zusammen auf ein gemeinsames Konzept verständigen, das Aktualität und Verlässlichkeit sicherstellt und für die Überwachungsbehörden der Länder auch umsetzbar ist“. DAPD, ROLA