Der Hamburger Bach wird 300

GEBURTSTAG Hamburg feiert einen seiner berühmtesten Musiker, den Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel

Zu Lebzeiten war Carl Philipp Emanuel Bach berühmter als sein Vater Johann Sebastian

Mit 30 Konzerten sowie Vorträgen, Ausstellungen, Kantatengottesdiensten und einem Senatsempfang feiert Hamburg den 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach. Im Jubiläumskonzert im Michel wird am Sonnabend die Sinfonie h-moll aufgeführt. Der Eintritt kostet ein Euro. In der Hauptkirche St. Jacobi beginnt um 20.15 Uhr ein Geburtstagsfest.

Die Hauptkirche St. Michaelis veranstaltet am Sonntag ein Konzert am Grab von Bach. Das Museum für Kunst und Gewerbe eröffnet bereits am Freitag eine Sonderausstellung, die Musikinstrumente aus der Barockzeit zeigt. Die Staatsbibliothek zeigt von Montag an die Bach-Ausstellung „Für Kenner und Liebhaber“. Sogar eine Schiffsfahrt zu Ehren Bachs findet am 6. Juli auf der Barkasse „Frau Hedi“ statt.

Zu Lebzeiten war Carl Philipp Emanuel Bach berühmter als sein Vater Johann Sebastian. Am 8. März 1714 wurde er in Weimar geboren, einer der Taufpaten war Georg Philipp Telemann. Musikunterricht erhielt er vom Vater. Bereits mit elf Jahren konnte er dessen Cembalo-Musik fließend vom Blatt spielen.

In seine Fußstapfen stieg er zunächst nicht: Auf Wunsch des Vaters begann Carl Philipp Emanuel 1731 ein Jura-Studium, zunächst in Leipzig, ab 1734 in Frankfurt/Oder. Doch schon sein Studium finanzierte der 20-Jährige mit Musik. Als Telemann 1767 starb, übernahm Carl Philipp Emanuel Bach am Ostersonntag 1768 das Amt als Kantor des Johanneums und wurde städtischer Musikdirektor an den fünf Hauptkirchen. Hier erhielt er auch den Beinamen „Der Hamburger Bach“. Viele seiner Stücke waren auch kommerziell ausgesprochen erfolgreich, gingen, schrieb er selbst, „ab wie warme Semlen“.

Carl Philipp Emanuel Bach starb am 14. Dezember 1788 in Hamburg. Sein Grab befindet sich noch heute in der Krypta der Hauptkirche St. Michaelis, dem „Hamburger Michel“). In dem Nachruf einer Tageszeitung stand damals, er sei „eine der größten Zierden der Tonkunst“ gewesen, dessen Kompositionen „immer neu, unerschöpflich, groß und kraftvoll bleiben werden“. (epd)