Hannover will Knirpse fördern

Für ein beitragsfreies Kita-Jahr reicht das Geld nicht: 25 Millionen Euro jährlich will Niedersachsen ab 2007 in die Förderung von Kindern im Vorschulalter stecken. Vor allem in der frühkindlichen Förderung gebe es Defizite, sagte gestern Ministerpräsident Christian Wulff (CDU). Nur für jedes 12. Kind unter drei Jahren gibt es einen Betreuungsplatz. Deshalb will das Land künftig so genannte „Kinderservicebüros“ bei den Kommunen fördern, die Eltern mit Tagesmüttern, Kita-Plätzen oder Babysittern versorgen. Auch die Qualifizierung von Tagesmüttern und Kita-Personal soll verstärkt werden. Zudem sollen die Knirpse bereits 15 Monate vor der Einschulung auf ihre Fähigkeiten getestet werden, damit sie bei Bedarf gefördert werden können. Bislang geschah dies ein halbes Jahr vor der Einschulung.

Die Kritik der Opposition war einhellig: Das Konzept sei „unausgegoren und beliebig“, sagte die SPD-Bildungsexpertin Ingrid Eckel. „Wir brauchen den Ausbau eines flächendeckenden Krippenangebotes, das durch Tagesmütter ergänzt wird.“ Es gebe einfach zu wenig Angebote für unter 3-Jährige. Von „hektischem Aktionismus“ sprach derweil die Grüne Meta Janssen-Kusz. Kinder bräuchten „qualifizierte Betreuungsplätze und keine neuen Servicebüros“. Stattdessen „sollte ein solches Angebot in bereits bestehende und in der Planung befindliche Mehrgenerationenhäuser oder in die Koordinierungsstellen ‚Frau und Beruf‘ integriert werden“. ksc