Flüchtlinge in der Sahara ausgesetzt

MADRID dpa ■ Die marokkanischen Behörden sollen 53 Bootsflüchtlinge in der Wüste Sahara ausgesetzt haben. Einer der vorwiegend aus Mali stammenden Afrikaner sei verdurstet, berichteten spanische Medien am Dienstag unter Berufung auf die Hilfsorganisation Médicos del Mundo, deren Mitarbeiter die Flüchtlinge entdeckt und versorgt hätten. Ihr Boot sei auf dem Kurs von Mauretanien zu den Kanarischen Inseln an der Küste Marokkos gestrandet. Nach ihrer Festnahme seien die Männer praktisch ohne Wasser und Nahrung ins Grenzgebiet zu dem Nachbarland gebracht und dort ihrem Schicksal überlassen worden. Die Regierung in Rabat wies die Vorwürfe scharf zurück. Bereits im Herbst vergangenen Jahres war Marokko vorgeworfen worden, Flüchtlinge in der Wüste ausgesetzt zu haben.