Den Stammbaum der Familie von Royal und Ethel Tenenbaum hat bisher noch niemand eingehend erforscht. Doch nun gibt es neue Hinweise. Sie könnte möglicherweise aus Zubrowka stammen, einem osteuropäischen Kleinstaat, den es nur in der Fantasie von Wes Anderson gibt, wie ja auch die Familie Tenenbaum. 2001 brachte er seinen Film „The Royal Tenenbaums“ heraus, die Geschichte einer zerbrechenden Familie in einem verwunschenen New York. Nun ist Anderson mit seinem Großprojekt einer filmischen Recherche nach der verlorenen Zeit einen entscheidenden Schritt vorangekommen: „Grand Budapest Hotel“, mit dem vor einigen Wochen die Berlinale eröffnete und für den es einen Silbernen Bären gab, schlägt eine kühne Brücke zwischen alten und älteren Welten. Im Mittelpunkt steht ein Land, das es nie in einen Völkerbund geschafft hat, weil es immer schon einer „Welt von gestern“ angehörte: Zubrowka. Das Prinzip, dem seine Fantasie folgt, ist ein Familienroman, in den sich eine ganze Generation eintragen kann, de facto sind es zwei oder drei Generationen seit 1945, die von den „alten Regimes“ nicht nur durch große Kriege getrennt sind. In 14 Kinos