Meilenstein für Schizophrene

KÖLN dpa ■ Die Diagnose von Schizophrenie soll mit Hilfe neu entdeckter Biomarker nach Expertenangaben schneller und sicherer werden und künftig neue Behandlungswege eröffnen. „Zum ersten Mal haben wir eine Signatur, die den Schizophrenie-Patienten sehr klar von dem Gesunden unterscheidet“, erklärte der Leiter der Kölner Forschungsgruppe, Markus Leweke. Bisher gebe es keinen eindeutigen Test für Schizophrenie, von der ein Prozent der Bevölkerung betroffen sei. Die Biomarker seien nun in einer fast sechsjährigen Untersuchung von Wissenschaftlern der Universitäten Köln, Cambridge und London identifiziert worden. „Der Biomarker ist eine Art Unterschrift oder Fingerabdruck der Patienten“, erklärte der Oberarzt der Kölner Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. „Er hilft uns auf dem Weg zu einer schnellen, klaren Diagnostik und gibt uns eine höhere diagnostische Sicherheit.“ Es werde erstmals klar bewiesen, dass bei Schizophrenie der Energiestoffwechsel des Gehirns gestört sei und die Glukose-Werte im Nervenwasser höher seien als bei gesunden Menschen. „Und wir konnten zeigen, dass bei Verabreichung von modernen Medikamenten nach neun Tagen diese Auffälligkeit nicht mehr nachweisbar ist.“ Die neuen Ergebnisse nannte er „revolutionär“, da sie mit früher Diagnosestellung auch stark verbesserte Heilungschancen bringen könnten.