Prof. Thomas Albert in eigener Sache
: Musikfest Bremen

taz: Am Samstag beginnt das 17. Musikfest Bremen. In drei Zeitschienen finden an sieben Orten 21 Konzerte statt. Die Gäste können sich ihre individuelle Route aus drei Konzerten à 45 Minuten zusammenstellen. Was ist ihre persönliche Konzert-Kombi?

Prof. Thomas Albert: Ich würde jedem empfehlen, zu zappen. Jeder müsste alles hören. Aber das geht aus organisatorischen Gründen leider nicht. Kristian Järvi ist eigentlich ein Muss, aber ausverkauft, den muss man sich anhören, wenn er mit Joe Zawinul auftritt. Ein zweites Muss ist das „Lahti Symphony Orchestra“ aus Finnland mit Werken von Grieg und Sibelius. Das dritte Muss ist der Liederabend mit dem Countertenor Bejun Mehta, ein irrer Typ. Wenn ich mich teilen könnte, würde ich noch in den Dom gehen, wo das „Ensemble Plus Ultra“ von Michael Noone spanische Renaissancemusik spielt.

Es gab im Vorfeld Knatsch mit der Vision Parade, die nun doch am gleichen Tag stattfindet wie „Die große Nachtmusik“. Fürchten Sie randalierende Raver?

Ich habe gar nichts gegen die Parade, die soll selbstverständlich laufen. Aber dass es nicht möglich sein soll, sich im Vorfeld abzusprechen, verstehe ich nicht. Der Ärger von Kolja Beckmann, dem Veranstalter der Parade, ist völlig verständlich. Wir müssen einfach mehr miteinander reden.

Auf welches Konzert des Musikfests freuen Sie sich am meisten?

Wenn ich mich für eines entscheiden muss, nenne ich etwas Bremisches. Wir haben den Roland auf dem Marktplatz, über den es mehrere Geschichten gibt. Eine wurde von Antonio Vivaldi vertont und ist am 5. September im BLG-Forum wohl zum ersten Mal in Deutschland zu hören, mit fantastischen jungen Sängerinnen und Sängern.

Eine Große Nachtmusik: Samstag, 19.30 Uhr, 7 Spielstätten rund um den Marktplatz, live auf Deutschlandradio Berlin und Nordwestradio