„Der Lärm stört“

TREFFEN Bahn-Anwohner gründen eine Bürgerinitiative gegen Lärmbelastung

■ Grafiker und Künstler, lebt seit 26 Jahren an der Bahnlinie.

taz: Herr Ruffler, seit wann wohnen Sie neben der Bahn?

Walter Ruffler: Seit 26 Jahren.

Und jetzt stört Sie der Lärm?

Ja, der ist unerträglich: Entweder bin ich trotz höheren Alters sensibler geworden. Oder der Lärm hat zugenommen – weil es mehr Güterverkehr gibt, die Waggons älter und klappriger sind, ich weiß es nicht. Der Lärm stört aber nicht nur mich. Das Problem betrifft Menschen von Huchting über Schwachhausen und Walle bis Bremen Nord…

die sich in der Bürgerinitiative (BI) zusammenschließen?

Anlass dafür sind die Pläne: Die Bahn geht davon aus, dass sich der Güterverkehr durch Bremen bis 2025 verdoppelt.

Wegen des Jade-Weser-Ports?

Genau. Für uns Anwohner ist das ein Horrorszenario.

Die Bahn wird aber keine Bremen Umgehungstrasse bauen: Was kann eine BI fordern?

Es ließe sich ja viel tun, angefangen bei den Zügen. Die Räder leiser zu machen kostet pro Waggon nur etwa 4.000 Euro. Auch könnte die Bahn die Trassenpreise so staffeln, dass, wer lauter ist, auch mehr bezahlt.

Da gibt’s Unterschiede?

Erhebliche! Ich habe das ausgemessen und mich bei Spediteuren erkundigt: Neue Waggons müssen die EU-Lärmschutzrichtlinie einhalten. Dafür fehlt aber der Anreiz: Wer umrüstet, hat bislang nur den Nachteil der Investitionskosten. INTERVIEW: BES

Gründungsversammlung: Sozialer Friedensdienst, Dammweg 18-20, ab 19 Uhr