Feld wird zur Hängepartie

VOLKSENTSCHEID Koalition und Opposition verhandeln weiter über Gesetzentwurf

Gut und konstruktiv sei das rund einstündige Gespräch am Donnerstagmittag während der Parlamentssitzung gewesen. Gut sei auch die Stimmung gewesen, und irgendwie ist man offenbar auch ein bisschen vorangekommen mit einem gemeinsamen Gesetzentwurf zum Tempelhofer Feld. Das alles war allerdings auch schon zu hören, nachdem am Dienstag erstmals Stadtentwicklungs-, Bau- und Umweltpolitiker von Koalition und Opposition zum Entwurf zusammensaßen. Der würde am 25. Mai beim Volksentscheid als Alternative neben der Forderung der Initiative „100 % Tempelhofer Feld“ liegen, die sich gegen eine Bebauung wendet.

Man bleibt beim Du

Teils schon im Plenarsaal hatten sich die beteiligten Parlamentarier erneut ausgetauscht. Da war etwa CDU-Vizefraktionschef Stefan Evers – dem ohnehin schwarz-grüne Neigungen nachgesagt werden – bei den Grünen im Gespräch mit deren Fraktionschefin Antje Kapek zu beobachten. Konkret aber blieb es beim bislang einzigen Konsens, sich in in dem rund zehnköpfigen Kreis der Beratungsteilnehmer zu duzen – „obwohl ich mich daran erst noch gewöhnen muss“, gestand CDU-Bauexperte Matthias Brauner der taz.

So blieb die Frage im Raum, ob die erneute Vertagung als Zeichen fortgesetzter Uneinigkeit zu werten ist. Oder ob die nächste Gesprächsrunde, die für Montag angesetzt ist, belegt, dass auf beiden Seiten wirkliches Interesse an einer Einigung besteht. Angesichts der großen Unterschiede in den Positionen scheint einiges für die zweite Auslegung zu sprechen. Denn während etwa die CDU bei einer Randbebauung des Felds Eigentumswohnungen ermöglichen will, lehnt das vor allem die Linkspartei ab. Allein das hätte dazu führen können, das Gespräch abzubrechen – was aber nicht passierte. STA