Umsiedlungen wegen Kohle

ENERGIE Sachsen hat den Tagebau Nochten II genehmigt. Folgt im Sommer Brandenburg?

COTTBUS/DRESDEN dpa/epd | Umweltverbände wollen die Erweiterung des Braunkohletagebaus Nochten II nicht hinnehmen: Der Plan sei ein „energiepolitisches Armutszeugnis“, erklärte Adrian Rinnert vom Bündnis „Strukturwandel jetzt – kein Nochten II“ am Donnerstag in Dresden. Das Aktionsbündnis werde die Umweltverbände und die betroffenen Bürger bei Klagen gegen das Vorhaben unterstützen. Am Mittwoch hatte Sachsen Vattenfall die Genehmigung erteilt, den Tagebau Nochten im Landkreis Görlitz im Nordosten Sachsens zu erweitern, was ab 2025 geschehen soll. Damit droht mehr als 1.500 Einwohnern aus den Gemeinden Schleife und Trebendorf die Umsiedlung. Die Ortsteile Mühlrose, Rohne und Mulkwitz würden sogar komplett verschwinden.

In Brandenburg wird nach Einschätzung der Landesregierung im Sommer eine Entscheidung über den geplanten Vattenfall-Braunkohletagebau Welzow-Süd II fallen. Auch dort droht Hunderten Anwohnern ab Mitte der 2020er Jahre eine Umsiedlung wegen der Kohle.