Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute wird in der Humboldt-Uni Thomas von der Osten-Sacken von der Hilfsorganisation Wadi e. V. auf Einladung der Hummel-Antifa über die Lage im Iran referieren, die sich zwar im vergangenen Jahr zugespitzt hat und allen hätte zeigen müssen, dass eben nicht die ganze Bevölkerung mit dem iranischen Regime konform geht. Stattdessen aber hat die Welt still zugesehen, wie die iranische Polizei die Freiheitswilligen zusammendrosch und -schoss. Doch was wollen diese Leute genau, und wie stehen ihre Chancen heute? Darüber wird diskutiert werden. Am Mittwoch wird in der Friedel54 über den Tod von Klaus-Jürgen Rattay gesprochen, der 1981 bei einer Häuserräumung zu Tode kam. Bis heute ist ungeklärt, ob die Polizei mitschuldig war oder ob er tatsächlich beim Lauf auf die Straße einen „Linienbus angegriffen“ hat, wie die Einsatzkräfte behaupteten. Der Anwalt der Familie schildert die Fakten und den verschleppten Fall. Am Freitag wird die „Deutsche Einheit“ im Mehringhof das Thema sein. Im Infotext heißt es: „Massenarbeitslosigkeit, Niedriglöhne, schrumpfende Städte … In diesem Umfeld erblüht nur die Ostalgie. Aber weder die Verklärung der DDR noch ihre Dämonisierung, wie sie die Herrschenden betreiben, sind angebracht.“ Hier soll ein eigenes Bild der DDR gefunden werden. Wir sind gespannt, wie es ausschaut. Am Samstag schließlich beginnt im GLS Sprachenzentrum der Kongress „Aus unserer Sicht, den Tauwetter und Wildwasser Berlin organisiert haben. Es geht um sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen und die Folgen für die, die heute erwachsen sind. Es soll versucht werden, gemeinsame politische Forderungen aus Sicht der Opfer zu formulieren und sie mit größerem Gewicht in die öffentliche Debatte einzubringen. Gerade angesichts der Unmenge von Missbrauchsfällen, die zuletzt bekannt wurden, ein wichtiges Anliegen.

■ Lage im Iran: HU, Unter den Linden 6, Mo., 18.30 Uhr

■ Klaus-Jürgen Rattay: Friedel54, Friedelstr. 54, Mi., 20 Uhr

■ Deutsche Einheit: Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Fr., 19 Uhr

■ Aus unserer Sicht: GLS, astanienallee 82, Sa. ab 10 Uhr