heute in bremen
: Let’s talk about Sex

Kabarettist klärt die wesentlichen Fragen und hilft bei „eingebildeter Kleinschwänzigkeit“

taz: Wie wird man sexuell unzufrieden?

Gregor Eckert, Schauspieler von „Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit“: Die sexuelle Unzufriedenheit hat zum einen etwas zu tun mit der gesellschaftlichen Beziehung zum Sex. Man spricht nicht so gerne darüber. Frauen haben keine Sprache für Sexualität. Männer haben enormen Stress. Man hat Angst, dass andere mehr Spaß am Sex haben, deswegen redet man so wenig darüber.

Warum sitzen Frauen und Männer in der Show getrennt?

Das ist wie bei Herzblatt. Da wird das Paar ja auch getrennt von einander befragt. Die Leute sind dann automatisch ehrlicher.

Muss sich das Publikum äußern?

Nein, das ist die Angst, die viele haben, wenn sie „interaktiv“ lesen. Keiner muss auf die Bühne. Die Zuschauer müssen nur summen. Beispielfrage: „Finden Sie Männer in schwarzen Socken erotisch?“ Am Summen zeigt sich, wie hoch die Zustimmung ist – in der Regel nicht besonders. Bei Frauen mit schwarzen Strümpfen wird laut gesummt. Dadurch entsteht Komik.

Sie versprechen, „eingebildete Kleinschwänzigkeit“ zu heilen. Wie geht das?

Wir machen das mit Hilfe eines Filzstiftes. Das ist Kabarett. Jeder Mann kennt die Situation, du stehst am Pissoir und dann passiert’s manchmal, dass man zum Nachbarn schielt und schaut wie’s bei dem aussieht. Viele denken: „Der hat einen größeren als ich.“ Es handelt sich oft um eine optische Täuschung. Auch ein Filzstift sieht von oben betrachtet viel kürzer aus, als von der Seite. Fragen: Juri Morasch

Heute um 20 Uhr im Schlachthof