Medienticker

Der australische „Crocodile Hunter“ Steve Irwin (44) ist tot. Der durch seinen furchtlosen Umgang mit gefährlichen Tieren weltweit bekannt gewordene Fernsehstar starb am Montag nach dem Stich eines Stachelrochens. Steve Irwin befand sich zum Drehen eines Dokumentarfilms in den Gewässern vor Port Douglas nördlich der ostaustralischen Stadt Cairns, als ihn laut einem Augenzeugen kurz nach 11.00 Uhr Lokalzeit ein Stachelrochen „ins Herz stach“. Rettungskräfte seien per Hubschrauber eingeflogen, hätten aber nicht mehr helfen können.

Offenbar habe das starke Gift des Stachelrochens einen Herzstillstand ausgelöst. Experten waren sich einig, dass es sich bei dem Vorfall um eine extrem seltene Ausnahme handelt. Ein Sprecher des Aquariums in Sydney meinte, Stachelrochen seien äußerst defensive Tiere. Sie setzten ihren mit einem Gift bedeckten Schwanz nur ein, „wenn sie sich bedroht fühlen“. Der australische Premierminister John Howard unterbrach eine Sitzung des Parlaments, um die Nation über den Verlust zu informieren. Steve Irwin hinterlässt eine Frau und zwei kleine Kinder.

Irwin ist in den letzten zehn Jahren durch seinen furchtlosen Umgang mit gefährlichen Tieren aller Art Millionen Fernsehzuschauern rund um den Globus bekannt geworden. In Deutschland lief seine Show „Crocodile Hunter“, in der er mit potenziell Menschen fressenden australischen Salzwasserkrokodilen rang und die giftigsten Schlangen der Welt von Hand einfing, auf RTL II. Der bekannte Umweltschützer David Suzuki meinte am Montag, Irwin habe viel für das Verständnis von Tieren getan, die nicht zuoberst auf der Beliebtheitsskala stehen. Neben einer eigenen Tierschutzorganisation betrieb Irwin auch einen Zoo, der Aufzuchtprogramme von bedrohten Tierarten durchführt.

Urs Wälterlin, Sydney