Doch, der Frieden

Die Taube gilt als Symbol des Friedens. Und gerade um dieses Symbol in seiner handfesten Form kam es vor wenigen Tagen erst zu einem heftigen Gerangel zwischen Tierschützern und Friedensaktivisten, weil nämlich zum Weltfriedenstag am 1. September in einer Aktion der deutschen Brieftaubenzüchter 65.000 Friedenstauben hätten aufsteigen sollen in den Berliner Himmel, um damit 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für Frieden und Toleranz zu werben. Das sorgte bereits im Vorfeld für Proteste der Tierschutzorganisation Peta. Wegen des schlechten Wetters wurde dann auf den Massenstart verzichtet. Statt der tausende von Tauben durften nur noch 180 Tiere abfliegen, was einigen Tierschützern immer noch zu viel war. So war das am letzten Weltfriedenstag in Berlin, und heute steht bereits ein weiterer im Kalender – insgesamt kann man den Weltfriedenstag in Deutschland sogar dreimal feiern, am 1. Januar, am 1. September und am 21. September. Diesmal ist es ein taubenloser Weltfriedenstag in Berlin, bei dem man sich etwa im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals in eine bereits seit Mitternacht laufende 24-Stunden-Live-Online-Lesung der „Authors for Peace“ zuschalten kann (www.authorsforpeace.com). Oder man geht ins Konzert in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, wo das Amata Quartett Schumann und Brahms spielt. Der Erlös des Konzertes kommt der Arbeit des Weltfriedensdiensts e. V. zugute. TM

■ Weltfriedenstag-Benefizkonzert: Kaiser-Wilhelm- Gedächtnis-Kirche, Breitscheidplatz. Dienstag, 20 Uhr. 10 €