die anderen über das abgelaufene atom-ultimatum an iran
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In Budapest meint die Zeitung Népszabadság: Nach den letzten dreieinhalb Jahren und nach dem israelischen Libanon-Feldzug kann man militärische Lösungen vorläufig vergessen. Iran ist zu wichtig für das um Märkte besorgte Russland und für das um seine Ölquellen besorgte China. Deshalb kann der Sicherheitsrat der UN dem Iran weder mit Militäraktionen noch mit wirklich schmerzhaften Wirtschaftssanktionen drohen.

Die Basler Zeitung meint: Man darf schon staunen: Da ignoriert Iran demonstrativ die Aufforderung des Weltsicherheitsrats und reichert weiter Uran an. Dennoch haben die EU-Außenminister an ihrem Treffen in Finnland nicht einmal über die Möglichkeit von Sanktionen gesprochen. Wenn die Europäer amerikanische Alleingänge wie im Irak verhindern wollen, dann müssen sie Verantwortung übernehmen: Das heißt auch, das Risiko ökonomischer Nachteile einzugehen, wenn Iran beispielsweise den Ölhahn zudreht. Das Problem wird sich nämlich kaum von selbst erledigen.

In Wien schreibt der liberale Standard: Der Iran hat derzeit auf allen Ebenen die besseren Karten und weiß sie auch bestens zu nützen. Die Unfähigkeit der Staatengemeinschaft, das Problem zu lösen, kann bitter enden. Nach Meinung des Außenministers eines großen westlichen EU-Landes steuert der Iran „direkt auf die Atombombe“ zu.