LESERINNENBRIEFE
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Keine direkten Auseinandersetzungen

■ betr.: „Hooligans an Bord“, taz.nord vom 3. 3. 14

Wieso reden Sie von Gewalt. Es ist doch überhaupt nicht zu direkten Auseinandersetzungen gekommen. Und das Schiff wurde nicht aufgehalten, sondern die Route war so geplant. Erst zum Stadion, dann wenden und am Martinianleger die Fans rauslassen, die zum Stadion wollen. Die Hooligans und Fans sind sehr wohl danach zum Stadion gegangen, um sich dort das Spiel anzuschauen. Auch wurden nicht harmlose Passanten gejagt, wie in ihrem Bericht erwähnt, sondern bekannte Fotografen aus der linksradikalen Szene ,die illegal Portraitaufnahmen machten von den Reisenden. HANNES, taz.de

Verharmlosen ist dumm

■ betr.: „Reise in den heiligen Krieg“, taz.nord vom 7. 3. 14

Es gibt seltsamerweise immer noch viele sich links Nennende, die in einer gewissen ideologischen Verwirrung Parallelen zwischen Salafismus und Nazismus nicht erkennen können oder wollen. Bei allen Unterschieden: Beides sind eliminatorische Ideologien. Daraus machen die Salafisten noch nicht einmal ein Hehl. In der zu schaffenden „idealen“ islamischen Gesellschaft (nur die Wege dahin sind umstritten) haben (nicht asexuelle) Schwule, Lesben, Atheisten, Polytheisten, Apostaten, nicht unterwerfungsbereite Juden und Christen keinen Platz (wortwörtlich). Sklaverei wird als völlig legitim angesehen (Sklavinnen auch zum sexuellen Genuss). Nein, das ist noch nicht alles: Originelles Argument eines Salafisten, mit dem ich einmal eine hitzige Online-Diskussion hatte: Die Forderung der Scharia, Hexen und Zauberer hinzurichten, könne man in keiner Weise mit der früheren europäischen Praxis vergleichen, da dort, wo die echte Scharia herrscht, nur tatsächliche Hexen und Zauberer hingerichtet werden. Wer verharmlost, ist ein Dummkopf. D.J., taz.de