Der Jungsstreit

Die Jungen gehören zu den großen Verlierern des Lernens. Sie brechen alle Rekorde mit schlechten Leistungen. Beim Lesen genauso wie beim Verstehen, haben Mühe sich einzupassen in das Grundschema von Schule. Zwei Drittel aller Schulabbrecher und drei Viertel der Sonderschüler sind männlich. Das hat die erste Pisa-Studie, die 2001 veröffentlicht wurde, gezeigt. Gekümmert hat sich um das Thema bislang nur die Wissenschaft: Sie ist sich einig, dass die Geschlechter grundsätzlich anders lernen – und dass Testosteron und Verhalten dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Einen öffentlichen pädagogischen Diskurs über die dummen Jungs aber hat es bislang nicht gegeben. Vergangene Woche hat sich die Kultusministerkonferenz auf Anregung ihrer Präsidentin Ute Ersiek-Rave (SPD) erstmals mit dem Thema befasst. Unsere ReporterInnen haben die Fachkonferenz „Eine Schule für Mädchen und Jungen“ besucht – und waren sich nicht einig. Sie betrachten die Konferenz aus ihrer jeweiligen Perspektive. TAZ