UNTERM STRICH

Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ steht weiter auf Platz eins der Bestsellerliste. Wie das Marktforschungsunternehmen Media Control am Montag in Baden-Baden mitteilte, führen Sarrazins Ausführungen über erblich erworbene Bildungsfähigkeit und deren ebenso erblich bedingtes Fehlen weiterhin die Sachbuch-Hitliste an. Auf Platz zwei folgt Kirsten Heisigs Buch „Das Ende der Geduld“, ein Plädoyer für konsequenteren Umgang mit jugendlichen Gewalttätern. Platz drei belegt Natascha Kampuschs Bericht über ihre Jahre in der Gewalt des Hitler- und Haider-Fans Wolfgang Priklopil, „3096 Tage“.

Die Autoren Peter Kurzeck und Andreas Martin Widmann sind mit dem Robert-Gernhardt-Förderpreis 2010 ausgezeichnet worden. Der „bekennende hessische Heimatdichter“ Kurzeck werde für den fünften Band seiner autobiografischen Chronik „Das alte Jahrhundert“ geehrt, Widmann für sein Romanprojekt „Die Glücksparade“. Das sagte der Staatssekretär im hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung (CDU), bei der Preisverleihung am Montag in Frankfurt. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Peter Kurzeck wurde 1943 in Tschechien geboren und wuchs im Kreis Gießen auf. Der Schriftsteller sei „ein Erzähler, der mit magischer Sprachkraft ein ganzes Universum neu erfindet“, urteilte die Jury. Der 1979 in Mainz geborene Andreas Martin Widmann wurde für seine „genaue Beobachtungsgabe, den treffsicheren, schnörkellosen Ton und die erzählerische Konsequenz“ seines Romanprojekts gelobt. Der 2009 erstmals verliehene Robert-Gernhardt-Förderpreis ist nach dem 2006 in Frankfurt gestorbenen Autor, Zeichner und Maler benannt.