daily dope (5)
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Der Internationale Tennis-Verband (ITF) hat sich dazu durchgerungen, alle Dopingtests unter einem Dach durchzuführen. Bisher ging es kunterbunt durcheinander. Die ATP war für die Männer zuständig, die WTA für die Frauen, die ITF kam derweil bei Grand-Slam-Turnieren sowie Daviscup und Fedcup zum Zug. Entsprechend effektiv war die Überwachung. Trainingskontrollen fanden so gut wie gar nicht statt, Sperren wurden nach Gutdünken ausgesprochen. Das soll nun anders werden. Der Code der Welt-Antidoping-Agentur Wada soll ab 2007 flächendeckend im Tennis gelten. Bisher waren erwischte Tennisprofis und die Verbände eher dafür bekannt, skurrile Ausreden für ihre Positivprobe zu finden. Eine mysteriöse Serie von Dopingfällen im Jahre 2004 sollte auf das Treiben eines Physiotherapeuten zurückgehen, in dessen Elektrolytgetränken mysteriöse Substanzen gewesen seien, verbreitete die ATP. Der Slowake Karol Beck gab nach einem Anabolika-Befund (Clenbuterol) Anfang dieses Jahres an, ihm sei in einer Disko etwas untergemischt worden, später war eine Asthma-Pille seiner Großmutter schuld, die Beck versehentlich geschluckt haben will. Der Neuseeländer Mark Nielsen wurde im Januar 2006 positiv auf das Anabolika maskierende Mittel Finasterid getestet. Seine Erklärung: Es sei in einem Haarwuchsmittel enthalten gewesen, das er seit 2003 nehme. Nielsen hat übrigens volles, blondes Langhaar, das er üblicherweise mit einem Stirnband zusammenhält. TAZ