Grüne Vorwürfe im Fall El Masri

BERLIN dpa ■ Die Grünen haben im Entführungsfall Khaled El Masri schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung erhoben. Aus internen Akten ergebe sich, dass die Regierung spätestens von Ende 2004 an über die Verschleppung des Deutschlibanesen durch die CIA „wesentlich weitgehender informiert war, als das der Öffentlichkeit und dem Parlament mitgeteilt worden ist“, sagte der Grünen-Abgeordnete Hans-Christian Ströbele gestern. Der Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Rolle der Geheimdienste im Antiterrorkampf nimmt heute seine Arbeit wieder auf. Der Fall El Masri wird dabei weiter im Mittelpunkt stehen. Als Zeuge ist unter anderen der Ex-Vizeverfassungsschutzchef und heutige Geheimdienstkoordinator Klaus-Dieter Fritsche geladen. Die Grünen dringen darauf, dass auch der Fall des Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz aufgerollt wird.