Peta fordert Rücktritt von Grotelüschen

PUTENMAST Die Tierschutzorganisation wirft Ministerin Beteiligung an Tierquälerei vor

Die Tierschutzorganisation Peta hat neue Vorwürfe wegen Tierquälerei gegen Niedersachsens Agrarministerin Astrid Grotelüschen (CDU) erhoben. Mitglieder der Organisation präsentierten gestern in Hannover neue Filmaufnahmen von verendenden und toten Mastputen. „Als Lobbyistin der Massentierhaltung hat Frau Grotelüschen nichts auf dem Posten verloren“, sagte Stefan Bröckling von Peta.

Die Videos sollen Anfang September in Mastbetrieben im Kreis Cloppenburg aufgenommen worden sein, die von der Putenbrüterei der Familie Grotelüschen beliefert werden. Die Ställe gehören zur Putenerzeugergemeinschaft Ahlhorn, an der wiederum die Putenbrüterei der Grotelüschens 7,5 Prozent hält. Darüber hinaus werben die Mastbetriebe der Erzeugergemeinschaft offen damit, ihre Küken ausschließlich bei Grotelüschen zu beziehen und über die Marke Wiesenhof zu verkaufen. Nach der Mast würden die Puten zudem in einem Schlachthof weiterverarbeitet, an dem Grotelüschen beteiligt ist.

Die Ministerin war gestern zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. „Wir werden uns zu Kampagnen dieser Organisation grundsätzlich nicht mehr äußern“, sagte ein Sprecher von Wiesenhof. Er kündigte aber an, man werde prüfen, in welcher Beziehung die gefilmten Betriebe zu Wiesenhof stünden.

Bröckling sagte, das Rohmaterial habe Peta bereits am Dienstag mitsamt Strafanzeigen gegen Astrid Grotelüschen und ihren Ehemann Garlich an die Staatsanwaltschaft Oldenburg weitergeleitet. (dpa)