KÜNSTLERHAUS BETHANIEN
: Der Eingang zur Nacht ist ein dunkles Portal

Hinter dem Tor, das den Weg in die Nacht freigibt, ist die Welt scheinbar eine andere. Egal ob im Bett träumend oder am Beginn einer Clubnacht stehend, was die Nacht bringt, umgibt den Hauch des Besonderen, gar des Verbotenen. Das hat sich seit der Zeit, in der wir mit einem Licht unter der Bettdecke schmökerten, nicht geändert. Dabei gibt es Menschen, die unweigerlich mit der Nacht in Verbindung gebracht werden. Sven Marquardt ist einer von ihnen, und dazu ist er einer, über dem selber die Klischeefalle gerne zuschnappt. An den Wochenenden schiebt er seine Schichten an der Pforte des Berghain – wie auch einige Protagonisten in der an eine Fotostory erinnernden Ausstellung „Nachtblende“. Diese, wenn sie auch keine lineare Narration ergibt, drängt zum Assoziieren. Denn mit der ersten Frage, was die Figuren mit den Leben dieser abgelichteten Menschen, die in der Halböffentlichkeit wirken, tatsächlich zu tun haben, kommt man nicht weit. Die Bilder geben keinen Lösungsansatz. Sie laden dazu ein, über die eigene Inszenierung nachzudenken und sich selbstverständlich auf möglicherweise bizarre Bilder einzulassen. MJ

■ Bis 30. 3., Di.–So. 14–19 Uhr, Kottbusser Str. 10