Lebensmittelaufsicht
: Mangelnde Ressourcen

Die Lebensmittelkontrolleure haben es schwer zurzeit. Gammelfleisch und Gentech-Reis verderben derzeit den Verbrauchern und Politikern die Stimmung. Und beide lassen es an den staatlich bestellten Kontrolleuren aus. Sicherlich wird es dort auch das eine oder andere schwarze Schaf geben. Doch dass so allerlei auf dem Esstisch landet, was dort lebensmittelrechtlich überhaupt nicht hingehört, kann nicht den Kontrolleuren angelastet werden. Qualität und Quantität ihrer Arbeit hängt von den Politikern ab. Sie sind zuständig für die Ausstattung der Labore und sie bestimmen, wie viel Personal sich um unsere Lebensmittel kümmern kann. Bei den Gentech-Früchten kommt noch hinzu, dass die Kontrolleure oftmals gar keine Ahnung haben, wonach sie eigentlich suchen müssen. Sie können nur das finden, was sie suchen. Sind Gentech-Pflanzen von der Brüsseler Behörde zugelassen, dann bekommen die Lebensmittelkontrolleure von den Anmeldern zumindest ein Prüfverfahren mitgeliefert. Schwierig ist es bei den sogenannten Forschungspflanzen, die nur auf dem Versuchsacker stehen. Bei diesen Pflanzen muss der Forscher oder das Biotech-Unternehmen keine Testmethode mitliefern. Zwar gibt es sogenannte Screening-Verfahren, die ganz unspezifisch nach gentechnischen Veränderungen in den Produkten suchen. Das Problem ist nur, dass diese nicht immer anschlagen. Trotzdem ist es doch sehr verwunderlich, dass Greenpeace bei dem chinesischen Gen-Reis fündig wurde, während die Lebensmittelaufsicht mal wieder von nichts weiß. WOLFGANG LÖHR