PROZESS WEGEN AMOKLAUF VON WINNENDEN : Tim K. war laut Polizei kein Mobbing-Opfer
STUTTGART | Der Amokläufer von Winnenden ist in der Schule nicht gemobbt worden, so ein ermittelnder Beamter vor dem Landgericht Stuttgart. Von Schülern und Lehrern sei der 17-Jährige als unauffällig, eher passiv, zurückgezogen und mittelmäßiger bis schlechter Schüler beschrieben worden. Tim K. sei häufig versetzungsgefährdet gewesen und nahm Nachhilfeunterricht. Er fühlte sich von Lehrern ignoriert und nicht ernst genommen.
Der Vater des Amokläufers muss sich seit der vergangenen Woche wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz vor dem Gericht verantworten. Der 51-jährige Sportschütze wird beschuldigt, die Tatwaffe rechtswidrig im unverschlossenen Schlafzimmerschrank aufbewahrt zu haben. Sein Sohn hatte damit am 11. März 2009 15 Menschen und sich selbst getötet. Geklärt werden soll, wie er an die Menge Munition kommen konnte. Hätte er den Code des Tresors gekannt, wäre er auch an Waffe und Munition gekommen, wenn sein Vater sie wie vorgeschrieben im Safe verschlossen hätte. Dann wäre der Verstoß des Vaters gegen das Waffengesetz nicht die Ursache für das Massaker. (dpa)