Neue Folterregeln

Eine neue Dienstvorschrift verbietet US-Soldaten Folter oder entwürdigende Behandlung von Gefangenen. In der Direktive, die eine Fassung aus dem Jahr 1992 ersetzt, werden verschiedene international heftig kritisierte Verhörmethoden erstmals explizit untersagt. Demnach dürfen Gefangene beispielsweise nicht gezwungen werden, sich nackt auszuziehen. Sexuelle Demütigungen sind ebenso verboten wie Scheinhinrichtungen oder das Vorenthalten von Nahrung. Die Vernehmungsbeamten dürfen die Häftlinge außerdem nicht mit Hunden bedrohen oder ihnen Elektroschocks oder Verbrennungen zufügen. Sie können sich jedoch als Nichtamerikaner ausgeben und die Verdächtigen voneinander trennen, damit sie ihre Aussagen nicht absprechen können. Die Anpassung der Vorschriften sei eine Reaktion auf die Lehren, die man seit den Anschlägen vom 11. September 2001 gezogen habe, hieß es aus Militärkreisen. Aus dem Verteidigungsministerium war zuvor verlautet, möglicherweise werde ein Teil der neuen Dienstvorschrift geheim bleiben, um den Verdächtigen nicht die Verhörmethoden zu verraten. Die Direktive gilt für alle Bereiche der Streitkräfte, nicht jedoch für den Geheimdienst CIA. AP