tore, punkte, leidenschaft
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DFB-Pokal: Die NRW-Profivereine strotzten in der ersten Runde des Vereinspokals nur so vor Zuverlässigkeit (vorbehaltlich der Sonntagsspiele, die bei Redaktionsschluss noch nicht beendet waren). Am Samstag gewannen der FC Schalke (9:1 bei den Hansa-Amateuren), Borussia Dortmund (3:0 in irgendeinem bayrischen Kaff, wo der Papst garantiert nie hinkommt) und Bochum (2:1 in Homburg). Nur Bayer Leverkusen tat sich schwer und gewann erst im Elfmeterschießen 5:3 in Koblenz. Die weiteren Samstagsergebnisse aus NRW-Sicht: Magdeburg gegen Paderborn 7:8 nach Elfmeterschießen, Rot-Weiss Essen gegen Cottbus 1:0, Sportfreunde Siegen gegen Frankfurt 0:2.

Dritte Liga: Bereits am Freitag kam es im Zoostadion zum rheinisch-bergischen Derby zwischen dem Wuppertaler SV Borussia und Fortuna Düsseldorf. Mehr als 11.000 haben sich dieses Regionalligaspiel angesehen. Hinzu kamen auf der Tribüne zahlreiche Trainer, Ex-Profis und sonstige Fußballrentner: Bruno Labbadia, Thomas Allofs, Holger Fach, Norbert Meier, Heiko Scholz, Uwe Neuhaus, Olaf Janßen, Horst Franz undsoweiterundsoweiter. Düsseldorfs verdiente Führung durch Ahmed Cebe vor der Pause glich der Ex-Fortuna Gustav Policella in der Nachspielzeit aus. „Wir haben in der zweiten Hälfte zu viele Bälle nur noch hinten rausgehauen“, kritisierte Düsseldorfs Trainer Uwe Weidemann seine Elf. WSV-Coach Uwe Fuchs behauptete, sein Team habe die Fortuna nach der Pause „an die Wand gespielt“. Das 1:1 bringt beide Teams im wohl wieder einmal vergeblichen Kampf um den Aufstieg in die zweite Bundesliga nicht weiter.

Sportpolitik: Der DFB ist sich treu geblieben und hat der Einführung einer dritten Profiliga, wie sie in England seit 1920 besteht, eine Absage erteilt. Beim DFB-Bundestag in Frankfurt beschlossen die Delegierten am Freitag einen Kompromiss, der auf eine neue Zwitterliga zwischen Amateur- und Profifußball hinausläuft. Ab der Saison 2008/09 wird unterhalb der zweiten Bundesliga eine eingleisige dritte Liga eingeführt. In dieser spielen 20 Mannschaften. Es dürfen in der ersten Saison maximal vier Reserveteams der großen Proficlubs vertreten sein – danach können unbegrenzt Zweit- und Halbamateurmannschaften von Bundesligavereinen in die neue Spielklasse aufsteigen. Die seit Jahren erhobene Forderung von Traditionsvereinen wie Essen, Düsseldorf und Wuppertal nach einer dritten Profiklasse ist somit vom Tisch. Unterhalb der neuen dritten Liga werden drei Regionalligen mit je 18 Mannschaften eingeführt. Anzahl und Struktur der Oberligen und des weiteren Fußball-Unterbaus sollen auf dem nächsten Bundestag 2007 geregelt werden.

Tschüss Aachen: Cheftrainer Dieter Hecking möchte auch bei Hannover 96 mit seinem bisherigen Assistenten Dirk Bremser zusammenarbeiten. Das erklärte der neue 96-Coach gestern in Hannover. Hecking und Bremser waren zuletzt gemeinsam für den Bundesliga-Konkurrenten Alemannia Aachen tätig. „Ich gehe davon aus, dass Bremser kommt. 96-Clubchef Martin Kind weiß von meinem Wunsch“, sagte Hecking, der einen Vertrag bis 2010 erhalten soll.

Tschüss allerseits: Gestern wurde der langjährige WDR-Sportchef Heribert Faßbender mit einer Feier in der Kölner Vulkanhalle in den Ruhestand verabschiedet. Der Mann mit dem Bart war ja nicht gerade der Liebling der taz. Aber eines muss man ihm lassen: Er war ein besserer Fußballkommentator als sein Nachfolger als Sportchef, Steffen Simon – was aber wiederum auch nicht schwierig ist. Als Pensionär will Faßbender bald eine „Consulting Company“ gründen und vielleicht seine Memoiren schreiben. TEI