Favoriten straucheln im Pokal

Im DFB-Pokal sorgen die Nord-Clubs für jede Menge Überraschungen. VfB Lübeck, Hannover 96, der VfL Wolfsburg und auch der VfL Osnabrück erreichen mit Mühe die zweite Runde

VON MARCO CARINI

Die erste DFB-Pokalrunde sorgte am Wochenende aus Sicht der Nordclubs für manchen Paukenschlag. Nicht nur Werder Bremen und der HSV, die gegen die unterklassigen Klubs FK Pirmasens und Stuttgarter Kickers aus dem Wettbewerb ausschieden, sorgten für Überraschungen.

So erreichte der Fußball-Regionalligist VfB Lübeck am Sonntag unerwartet gegen 1860 München, den Tabellendritten der 2. Bundesliga, die nächste Pokalrunde. Vor 7.400 Zuschauern gewannen die Lübecker Fußball-Minimalisten wieder einmal ein Spiel mit 1:0 (1:0). Den Siegtreffer für das Team von Bernd Hollerbach erzielte Dustin Heun bereits in der 30. Minute per Kopf nach einem Freistoß von Dietmar Hirsch.

Bereits am Freitag hatte der Regionalligist VfL Osnabrück im Pokal-Nordderby die klassenhöhere Brauschweiger Eintracht mit 3:1 (0:0) aus dem Pokal gekegelt. Vor 13.000 Zuschauern entschieden VfL-Tore von Thomas Cichon per Foulelfmeter (54.), Bilal Aziz (64.) und Addi Menga (70.) das Niedersachsen-Duell. Für die Eintracht traf lediglich Ahmet Kuru (84.) per Strafstoß.

Im zweiten Nordderby hingegen setzte sich der Favorit VfL Wolfsburg gestern erwartungsgemäß beim Verbandsligisten VfL Bremerhaven mit 3:1 (1:1) durch. Die Gäste dominierten vor 5.200 Zuschauern zwar das Spiel, gingen durch einen von Kevin Hovland verwandelten Foulelfmeter (17.) auch früh in Führung, mussten aber noch vor der Pause den Ausgleich durch Sahin (36.) hinnehmen, der die bis dahin einzige Chance der Bremerhavener zum 1:1 verwandelte. Erst fünf Minuten vor Spielende erlöste Klimowicz die Wolfsburger mit seinem Treffer zum 1:2, bevor er drei Minuten später noch einen draufsetzte und zum 1:3-Endstand einschoss.

Nur mit Glück und Mühe verhinderte Fußball-Bundesligist Hannover 96 beim Regionalligisten 1. FC Dynamo Dresden eine Sensation. Zwei Tage vor Amtsantritt von Neu-Trainer Dieter Hecking setzten sich die Niedersachsen am Samstag knapp mit 3:2 (2:0) bei den Sachsen durch. Vor 14.671 Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion schaltete Hannover gegen den Regionalliga-Tabellenführer erst nach einer halben Stunde einen Gang hoch. Jiri Stajners Querpass erreichte an der Strafraumgrenze Bruggink, der zur Führung ins rechte obere Eck traf (36.). Kurz vor der Pause war Brdaric nach einem Eckball per Kopf zur Stelle (43). Dresden wurde im zweiten Durchgang offensiver und markierte durch den zur Halbzeit eingewechselten Vorbeck den Anschlusstreffer (49). Huszti stellte zwar postwendend den alten Abstand wieder her, als er kurz darauf einen Eckball direkt ins Dresdner Netz zirkelte (54), doch abermals Vorbeck (68.) verkürzte Mitte der zweiten Halbzeit zum Endstand von 2:3.

Pokal-Berichte ab Seite 18.